KABEG-Budget für 2018 beschlossen

Der Aufsichtsrat der Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG), die fünf Kärntner Spitäler betreibt, hat am Mittwoch den Budgetvoranschlag 2018 mehrheitlich abgesegnet. Das Budget beträgt 750 Mio. Euro, rund 27 Prozent kommen aus Steuergeldern.

Fünf Krankenhäuser und mehr als 7.000 Mitarbeiter sind unter dem Dach der KABEG vereint. 254 Millionen Euro schießt das Land im nächsten Jahr zum Gesamtbudget von 750 Mio. dazu. Um sieben Millionen Euro weniger, als im Regierungsprogramm ursprünglich vorgesehen waren, sagte KABEG-Vorstand Arnold Gabriel am Donnerstag. Damit benötige die KABEG im Vergleich zu den kirchlichen und den privaten Spitälern weniger Mittel von Land und Gemeinden.

Mit dem Budgetvoranschlag kann die KABEG trotz fehlenden Landesbudgets für das Jahr 2018 planen. Denn sie bekam von der Landesregierung ein Budget für das kommende Jahr bewilligt bekommen und fällt daher nicht unter die Zwölftelregelung. Dies sei für die Planung extrem wichtig, betonte Gabriel.

Sparmaßnahmen in Verwaltung und Management

Er nannte in diesem Zusammenhang das Lean-Management-Projekt, das er im Jahr 2015 eingeführt und nun abgeschlossen habe, so Gabriel: „Wir könnten den Verwaltungsbereich wesentlich straffen. Wir haben das Management von den leitenden Strukturen der Abteilungen halbiert. Im technischen Betriebsmanagement hatten wir einen fragmentierte Struktur, dies wurde strukturiert und ging mit Kosteneinsparungen einher.“

Von den großen Brocken der letzten beiden Jahre, Erhöhung der Gehälter von Ärzten und Pflegepersonal, habe man budgetär einen überwiegenden Teil aus eigener Kraft stemmen können, betonte Gabriel. Auch die zusätzlichen 100 Stellen für Pflegemitarbeiter seien ausfinanziert, so Gabriel.

„Point of no return“ für UKH-Übersiedlung

Am seit einiger Zeit verfolgten Plan, das Unfallkrankenhaus der AUVA auf das Gelände des Klinikums zu übersiedeln, hält Gabriel fest. Die Vorgaben der neuen Bundesregierung an die AUVA, 500 Millionen Euro einsparen zu müssen, habe keine unmittelbare Auswirkung auf die gemeinsamen Pläne, betonte er und fügte hinzu: „Aus meiner Sicht ist der Point of no return in diesem Projekt längst überschritten.“ Die Grundsatzentscheidung sei längst getroffen, der Grundstücksverkauf soll im kommenden Jahr erfolgen. Und auch von der AUVA gebe es keine gegenteiligen Signale.

Geplant ist die Übersiedlung des UKH auf das Klinikum-Gelände für das Jahr 2022. Dafür soll die Chirurgie-Ost adaptiert werden. Eine Grundsatzvereinbarung zischen AUV und KABEG wurde bereits im Sommer unterzeichnet. Ziel ist es, damit Parallelstrukturen in Technik, Labordiagnostik oder Küche abzuschaffen und mittelfristig die Fächer Unfallchirurgie und Orthopädie zusammenzuführen.

Millionen-Investitionen in den nächsten Jahren

In den kommenden fünf Jahren wird die KABEG Investitionen von 43 Millionen pro Jahr vornehmen, so wird am Klinikum Klagenfurt die psychiatrische Abteilung neu gebaut. Der Spatenstich dafür wird Ende 2018 erfolgen, kündigte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) an. Abgeschlossen wird das Projekt laut Plan im Jahr 2021. Einer der drei Linearbeschleuniger für die Strahlentherapie wird ausgetauscht und ein vierter angeschafft, erneuert werden auch ein Computertomograph und die Angiographie-Anlagen.

Am Landeskrankenhaus Villach wird die Baustufe Eins umgebaut, die laut Gabriel das Ende ihres Lebenszyklus erreicht hat. Gebaut wird auch am LKH Wolfsberg, wo der Dialyse-Bereich adaptiert und das zentrale Ambulanzzentrum neu gestaltet werden.

FPÖ-Kritik an „aufgeblähtem Management“

Der Budget-Beschluss im ebenfalls politisch besetzten Aufsichtsrat der KABEG fiel am Mittwoch mehrheitlich. Die FPÖ stimmte dem Voranschlag des KABEG-Vorstandes nicht zu. Ihr Nein begründete die FPÖ am Donnerstag mit den „aufgeblähten Strukturen“ im KABEG-Management. Dieses habe derzeit über 200 Mitarbeiter, die Kosten würden jährlich 17 Millionen Euro betragen, sagte FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz. Er fordert einen massiven Abbau im Management, zudem seien „die Gehälter unverhältnismäßig hoch.“ Daher seien ein massiver Ab- und Rückbau sowie eine Rückführung von Kompetenzen in die Landesregierung dringend notwendig.

Der Nettogebarungsabgang der KABEG für 2018 sei um 8,67 Mio. Euro (+3,5 %) höher als 2017. Damit sei Kärnten an der äußersten Kante des vom Bund im Rahmen der Gesundheitsreform 2013 festgelegten Kostendämpfungspfades angelangt. Für Leyroutz wäre es daher „höchste Zeit“ für eine Strukturreform. „Denn in Wahrheit erwirtschaftet die Kabeg nicht einmal die Personalkosten.“