Motorbootunfall: Prozessbeginn weiter verzögert

Ein möglicher Prozessbeginn nach dem tödlichen Motorbootunfall auf dem Wörthersee im Juni verzögert sich weiter. Wie das Landesgericht Klagenfurt mitteilt, hat ein Angeklagter ein Privatgutachen vorgelegt und eine Ablehnung des Sachverständigen beantragt.

Das Gericht teilte am Dienstag mit, dass in der Strafsache gegen zwei Angeklagte wegen grob fahrlässiger Tötung bzw. fahrlässiger Tötung durch Unterlassung im Zusammenhang mit einem Motorbootunfall am Wörthersee, der Verteidiger eines Angeklagten umfangreiche Eingaben an das Gericht machte. Es wurde unter anderem ein umfangreiches Privatgutachten vorgelegt und ein Antrag auf Ablehnung des im Ermittlungsverfahren von der Staatsanwaltschaft bestellten Sachverständigen gestellt.

Richter muss über Anträge entscheiden

Der zuständige Richter wird nach Prüfung dieser Unterlagen und Einholung von Stellungnahmen der Staatsanwaltschaft bzw. des betroffenen Sachverständigen vorerst erst über diese Anträge zu entscheiden haben. Der Beginn der Hauptverhandlung sei laut Gericht daher noch nicht absehbar.

Suche Toter Motorboot Maria Wörth

ORF/Marco Mursteiner

Stundenlang wurde gesucht, bis der Leichnam gefunden wurde

Anfang November erhob die Staatsanwaltschaft Klagenfurt Anklage gegen die beiden Männer - mehr dazu in Bootsführer nach tödlichem Unfall angeklagt. Damals ließ die Staatsanwaltschaft wissen, dass dem 44-jährigen Lenker des Bootes das Vergehen der grob fahrlässigen Tötung nach Paragraf 81 Abs. 1 und 2 Strafgesetzbuch und das Vergehen der Gefährdung der körperlichen Sicherheit nach Paragraf 89 Strafgesetzbuch zur Last gelegt werde. Dem 32-jährigen Vertreter des Schiffseigners werde das Vergehen der fahrlässigen Tötung durch Unterlassung vorgeworfen. Der Mann soll den späteren Lenker ans Steuer gelassen haben.

Schwerste Kopfverletzungen erlitten

Am Abend des 4. Juni traf sich eine Freundesgruppe aus Niederösterreich, um mit einem Motorboot auf den Wörthersee zu fahren. Der spätere Bootsführer war betrunken, einer der anderen Männer, ein 44-jähriger Niederösterreicher, ging über Bord. Er wurde erst am nächsten Tag in 30 Metern Tiefe gefunden. Eine Obduktion ergab schwerste Kopfverletzungen, wie sie von einer Schiffsschraube herrühren könnten. Das war laut Obduktion die Todesursache. Es geht unter anderem um die Frage, ob der Bootsführer rückwärts fuhr und den Mann im Wasser mit dem Boot traf. Dazu gibt es unterschiedliche Zeugenaussagen.

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