HTL Ferlach im Visier eines Mobbers?

Die HTL Ferlach ist weiter mit einer Anzeigenflut konfrontiert. Die meisten davon sind laut Landesschulrat Rudolf Altersberger anonym und richten sich gegen die Direktion und Lehrkräfte. Für ihn sei es die „höchste Form des Mobbings“.

Laut Landeschulratspräsidenten Rudolf Altersberger wurden der oder die Unbekannten 50 Mal gegen die Schule aktiv, was natürlich auch das Klima an der HTL beeinflusse. Die jüngste Anzeige an die Staatsanwaltschaft umfasst 40 Seiten. Seit März langten bereits über 50 anonyme Anzeigen gegen die Direktorin der HTL Ferlach, aber auch gegen andere Lehrkräfte bei Landesschulrat und Staatsanwaltschaft Klagenfurt ein - mehr dazu in Schon 34 Anzeigen gegen HTL-Direktorin.

„Revision hat nichts gefunden“

Laut Altersberger sei die Revision tätig gewesen, doch seines Wissens habe man nichts gefunden, was Anlass zur Sorge gebe. Der Anzeiger habe nun bei der letzten Anzeige dazugeschrieben, er habe noch Luft nach oben, so der Landesschulrat. Der anonyme Anzeigenschreiber schreibe als Mann, Frau, Mutter oder im Namen von Lehrern. Es seien aber immer dieselben Sätze, die man in den Anzeigen finde. Seiner Meinung nach brauche der Anzeiger psychologische Hilfe.

HTL Ferlach

ORF

Die Revision fand laut Altersberger an der Schule nichts, was Anlass zur Sorge geben würde

Elternadressen aus Schule entwendet

Bei den Anschuldigungen gehe es unter anderem darum, dass in einigen Klassen Mädchen und Burschen gemeinsam den Turnunterricht besuchen, was aber mit einer Unterschriftenaktion beschlossen wurde. Die Eltern seien laut Altersberger verunsichert, es seien Daten aus der Schule entwendet worden und an die Eltern direkt geschrieben worden. In dem Brief stehe, dass es an einer Höheren Berufsbildenden Schule kein Italienisch als zweite Fremdsprache geben sollte, das stehe nicht im Lehrplan, so Altersberger. „Das ist ein völliger Blödsinn. Da hat es Aufruhr unter den Eltern gegeben, woher hat der ihre Daten.“ Auch im Konferenzzimmer hätten Kollegen Angst, dass jemand mithört.

Klagen gegen Anzeiger könnten folgen

Mittlerweile seien laut Altersberger mehr als 30 Personen namentlich genannt worden, die in diversen Verstrickungen vorkommen sollen. Altersberger spricht von der höchsten Form des Mobbings: „Wenn diese Person erwischt wird, könnte ich mir vorstellen, dass da Klagen wegen Rufschädigung, Verleumdung, Ehrenbeleidigung, Entwendung von Datensätzen folgen.“ Dennoch müsse man jeder Anzeige nachgehen und könne keine vernachlässigen, so Altersberger. Man dürfe gegenüber dem anonymen Anzeigenschreiber nicht klein beigeben.