Wasserschutz-Großprojekte in Klagenfurt

Klagenfurt muss in den nächsten Jahren den Hochwasserschutz ausbauen, das Kanalnetz sanieren und die alte Mülldeponie in Hörtendorf einbunkern. Auch die Kläranlage soll erneuert werden. 90 Mio. Euro wurden heuer an Rücklagen gebildet.

Die 187 Mitarbeiter der Entsorgungsabteilung der Stadt haben alle Hände voll zu tun, pro Jahr fallen in Klagenfurt 55.000 Tonnen Abfälle an, die aus 22.000 Gebäuden und 70.000 Wohnungen entsorgt werden müssen. Außerdem muss das 800 Kilometer lange Kanalnetz betreuen werden. Durch die Entsorgungsgebühren und zusätzliche Einnahmen, wie etwa bei Beteiligungen bei der Müllverbrennungsanlage in Hörtendorf, ist die Stadt finanziell gut aufgestellt, zeigt der aktuelle Geschäftbericht laut Stadtrat Wolfang Germ (FPÖ). Damit ergibt sich ein finanzieller Polster, der dringend für anstehende Projekt benötigt wird.

Das Geld ist zweckgewidmet und soll unter anderem für die Nachsorgearbeiten der Mülldeponie in Hörtendorf verwendet werden. Acht bis zehn Millionen Euro werden in den nächsten Jahren gebraucht, um sie einzubunkern und damit Emissionen zu verhindern.

Bericht Entsorgung Klagenfurt

Aus dem Jahr 2016 gibt es einen Überschuss von 9,3 Mio. Euro aus der Entsorgung. Sie sind Teil der Rücklagen von 90 Mio. Euro, die für die Investitionen gedacht sind. Die Ausgaben betragen jedes Jahr rund 52 Mio. Euro für Kanal, Müllbeseitigung, Kläranlage und Wässerschutz.

Ausbau der Kläranlage nötig

Auch das Kanalnetz muss weiter saniert werden, zurzeit wird der Feuerbach grunderneuert - mehr dazu in Kanalsanierung in Handarbeit. Es ist ein in Abwasser- und Schmutzwasserkanal getrenntes System. Gemeinsam mit den Abwässern der Gemeinden des Wasserverbandes Wörthersee Ost landen sie in der Kläranlage Klagenfurt. Sie hat derzeitig eine Kapazität von 300.000 Einwohnerwerten.

Zu Spitzenzeiten liegt man jedoch schon weit darüber, daher wird ein Ausbau auf 350.000 notwendig, so die Stadt. Ob es eine Sanierung oder gleich ein Neubau will, soll bis Ende des Jahres entschieden werden. Zwischen 70 und 100 Millionen Euro werden dafür benötigt, schätzt Germ. 99 Prozent der Liegenschaften sind ans Kanalnetz angeschlossen, nur bei einzelnen Wohnsitzen an den Randgebieten fehlt der Anschluss noch.

Biber trollte sich von Sattnitz

Auch für den Hochwasserschutz will die Stadt künftig mehr ausgeben, die Flussläufe von Sattnitz und Glan müssen reguliert werden. Mit dem Abbau des Biberdamms am Russenkanal habe sich auch die Hochwassersituation in Waidmannsdorf verbessert, sagte Germ. Der Grundwasserspiegel sei gesenkt worden. Der Damm führte zu einem Rückstau des Wassers auf einer Länge von 1,5 Kilometern. Mit dem Abbau scheint sich der Biber verzogen zu haben - mehr dazu in Drohendes Hochwasser wegen Biberburg.

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