Mit günstigen Grundstücken gegen Landflucht
Vor sechs Jahren erwarb die Gemeinde Feistritz ob Bleiburg ein ehemaliges Grundstück des Dorfwirtes und widmete es als Bauland um. Seitdem siedeln sich hier Familien an und die Landgemeinde hält konstant um die 2.200 Einwohner.
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Bürgermeister Hermann Srienz: „Wir verkaufen die Grundstücke um 21 Euro pro Quadratmeter. Ich denke, wir sind relativ günstig im Vergleich zu anderen Gemeinden. Ich sehe das nicht als Preisdumping, sondern wir haben die Grundstücke relativ günstig angekauft und verkaufen sie eigentlich günstig weiter, weil wir wollen, dass sich die Gemeinde weiterentwickeln kann, dass es leistbar ist.“
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Karin Luttenberger zog aus Rechberg nach Feistritz: „Mein Mann arbeitet bei Bosch-Mahle, ich bei Mahle. Die Kinder - der Kindergarten - die Schule - eigentlich alles vor der Haustüre. Mich bekommt hier keiner mehr weg.“
Neue Bürger aus Slowenien
Der Großteil der neuen Gemeindebürger stammt aus dem benachbarten Slowenien. Marko Gradisnik kam vor fünf Jahren mit seiner Familie aus dem gut eine Viertelstunde entfernten Holmec in die Gemeinde Feistritz ob Bleiburg. Er kam nicht nur der Arbeit wegen. Gradisnik: „Ich bin hergezogen, weil es billiger ist als in Slowenien. Zum Beispiel eine Parzelle bei der Grenze kostet mit 500 Quadratmetern 45.000 Euro. Hier kostet ein gleich großes Grundstück 21.000 Euro.“
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Bürgermeister: Wir müssen reagieren
In Bleiburg gibt es ein ähnliches Projekt. Hier wurden 62 Grundstücke als Baufläche umgewidmet und günstig verkauft - 49 Parzellen sind bereits vergeben, sagte Stefan Visotschnig, der Bürgermeister von Bleiburg: „Wir müssen reagieren. Die Stadtgemeinde Bleiburg schon unter 4.000 Einwohner gefallen ist. Das macht sich dann auch bei den Steuern bemerkbar. Kritiker wird es immer geben, aber nur der Erfolg gibt uns Recht.“ Steigt nämlich die Einwohnerzahl, dann steigt auch der Anteil für die Gemeinden aus dem Finanzausgleich, für viele Gemeinden die größte Einnahmensquelle.
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Wien ist teuerstes Pflaster
Die Preise für Immobilien steigen österreichweit generell weiter. Häuser und Wohnungen haben sich seit Jahresbeginn um vier Prozent verteuert, Grundstücke sogar um sechs Prozent. Allerdings gibt es ein starkes Gefälle zwischen teuren und weniger teuren Bundesländern, und auch innerhalb der Bundesländer klaffen die Preise zwischen den Ballungszentren und den Landgemeinden stark auseinander.
Wien ist das teuerste Pflaster, wenn es um Baugründe geht. Rund 900 Euro kostet dort der Quadratmeter im Durchschnitt. Kärnten hat Durchschnittspreise von gerade einmal 72 Euro, hat aber seit Jahresbeginn um zwölf Euro zugelegt. Will jemand in guten Klagenfurter Lagen bauen, muss er jedoch bis zu 400 Euro pro Quadratmeter auf den Tisch legen. Seegrundstücke - am Wörthersee etwa - kommen sogar auf mehrere Tausend Euro pro Quadratmeter.