Diözese distanziert sich von „Bettelbriefen“

In Briefen bittet die Aktion „Österreich braucht Mariens Hilfe“ derzeit um Spenden. Die Diözese Gurk distanziert sich von den Schreiben: Hinter dem Absender der Bettelbriefe stehe kein kirchlicher, sondern ein privater Verein.

Einige Kärntner haben in den vergangenen Tagen Post von der Aktion „Österreich braucht Mariens Hilfe“ bekommen. In den aufwändigen Zusendungen findet sich auch ein Erlagschein mit der Bitte um Spenden. Eine 84-jährige Pensionistin aus Kärnten staunte nicht schlecht über das dicke Kuvert, das ihr vor wenigen Tagen mit der Post zugestellt wurde und informierte den ORF Kärnten. Das Schreiben war persönlich an sie adressiert, erhielt eine Broschüre, einen Rosenkranz, die Aufforderung täglich zu beten - und einen Erlagschein, auf dem nur noch die Spendenhöhe einzutragen war.

Weil in der Broschüre auch Kardinal Christoph Schönborn zitiert wird, ging die 84-Jährige, die anonym bleiben will, zunächst von einer offiziellen Zusendung der katholischen Kirche aus. Tatsächlich steht hinter dem Schreiben jedoch ein Verein, der sich „Österreichische Jugend für eine christlich- kulturelle Gesellschaft im deutschsprachigen Raum“ nennt.

Erste Briefe bereits vor 15 Jahren

Dieser Verein sei unter verschiedenen Namen schon vor etwa 15 Jahren erstmals in Deutschland und Österreich mit Bettelbriefen aktiv geworden, sagt Lambert Jaschke von der Diözese Gurk-Klagenfurt. Katholische Bischöfe aus Deutschland und Österreich hätten schon damals davor gewarnt und betont, dass dahinter ein privater Verein stehe.

Die 84-jährige Kärntnerin fühlte sich getäuscht und vermutete einen Abzockversuch. Der Verein wies das zurück. Es handle sich auch um keinen Bettelbrief, sagte Reinhard Orense auf ORF-Anfrage. Man wolle nur die Botschaft von Fatima (Portugal) unter religiös interessierten Menschen verbreiten. Dort soll vor 100 Jahren die Jungfrau Maria erschienen sein.