Eierskandal in EU gut für Kärntner Produzenten

Österreichs und damit auch Kärntens Bauern profitieren von der verstärkten Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Eiern in Europa. Diese verstärkte Nachfrage ist eine Folge des Fipronil-Skandals im Sommer in Belgien und den Niederlanden.

In 800 Lebensmitteln, die in Supermärkten gekauft oder in Gastronomiebetrieben gegessen werden, sind Eier enthalten. Nun importiert die Lebensmittelindustrie als Folge des Fipronil-Skandals weniger Eier aus dem Ausland und sucht im Inland nach Eierproduzenten.

Betriebe suchen „händeringend“ nach Ware

Das ist auch für die Kärntner Produzenten gut, denn jetzt im Herbst ist die Nachfrage nach Frischeiern geringer. Der Eierring Herzogsstuhl bekam nun eine Anfrage aus Oberösterreich, am Mittwoch soll das Ausmaß der Lieferung fixiert werden, sagte Stefan Wakonig vom Eierring Herzogsstuhl: „Er hat mir schon gesagt, er sucht händeringend nach österreichischer Ware. Ich denke, wir werden alles los, was wir an Überschuss haben.“

Der oberösterreichische Betrieb selbst beliefert wiederum beispielsweise die Gastronomie mit seinen Eierprodukten Vollei, Eiklar und Eigelb, sagte Wakonig. „Dadurch, dass die Nachfrage saisonbedingt etwas geringer ist, haben wir einen Überschuss und da werden wir voraussichtlich schon in der nächsten Woche Eier liefern.“ Der Eierring Herzogsstuhl hat schon bisher mit weiterverarbeitenden Betrieben zusammengearbeitet und Eier geliefert, sagte Wakonig. „Die schlagen die Eier maschinell auf, dann werden sie getrennt und pasteurisiert und kommen dann in den Handel. Das sieht man immer wieder in Tetrapacks, mit Vollei, Eiklar oder Eigelb. das geht dann weiter in die Gastronomie und in die Großküchen und weiter in die Speisen.“

LWK fordert Kennzeichnung der Eier

Die Landwirtschaftskammer (LWK) forderte am Dienstag eine EU-weiter Herkunftskennzeichnung der Eier. Denn Österreichs Hühnerbauern produzieren in Boden- und Freilandhaltung, in vielen europäischen Ländern werden Hühner aber immer noch in Käfigen gehalten. Laut Präsident Johann Mößler stellten die öffentlichen Krankenhäuser in Kärnten vor kurzem auf heimische Produkte mit dem AMA Gütesiegel um. Die verstärkte Nachfrage nach österreichischer Qualität lässt allerdings auch die Preise steigen, pro Ei bisher um einen Cent.