Umstrittene Wohnanlage in Treffen eröffnet

In Treffen am Ossiacher See ist eine lange umstrittene Mehrparteienwohnanlage eröffnet worden. Eine Bürgerinitiative hatte den Standort hinter der Volksschule kritisiert. Nun wurden die Schlüssel für 18 Wohnungen an die Mieter übergeben.

Die beiden dreistöckigen Wohnhäuser bieten 18 Wohnungen. Drei Wohneinheiten werden von der Diakonie de La Tour für betreutes Wohnen genutzt. Es war ein langer Weg zu diesen Wohnhäusern, denn der Verkauf des Grundstücks hinter der Volksschule an die Genossenschaft „meine Heimat“ ließ die Wogen im Ort hoch gehen. Eine Bürgerinitiative forderte einen Spielplatz oder einen Park anstatt des Wohnbaus und sah auch die Verkehrssicherheit der Schulkinder gefährdet - mehr dazu in Treffen: Bürgerinitiative gegen Wohnprojekt.

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meine Heimat

Die Balkone blicken direkt auf den Hof der Volksschule Treffen

Geförderte Wohnungen mit kompakter Größe

Die Gemeinde ließ die von der Initiative vorgeschlagenen alternativen Grundstücke prüfen, doch es sei keines geeignet gewesen - mehr dazu in Bürgerinitiative gegen Wohnprojekt (Bürgerinitiative gegen Wohnprojekt) (kaernten.ORF.at; 16.4.2014). Ein Gutachter bescheinigte, dass die Kinder durch das Wohnhaus nicht in Gefahr seien, es gebe genug Platz für die Zufahrt neben der Schule.

SPÖ-Bürgermeister Klaus Glanznig sagte bei der Eröffnung, der Wohnraum sei dringend nötig gewesen, die Wohnungen seien außerdem für die Menschen leistbar. Landesrätin Gaby Schaunig (SPÖ) sagte, geförderte Mietwohnungen sollen vor allem jungen Menschen am Beginn ihrer Berufslaufbahn, aber auch Alleinerziehenden und Pensionisten kompakte und kostengünstige Wohnungen ermöglichen.

Gelebte Integration im Wohnbau

Susanne Prentner-Vitek, Prokuristin und Personaldirektorin der Diakonie de La Tour, wies auf die Bedeutung des Einzuges von acht Klientinnen und Klienten in die Wohnanlage hin. Es sei ein Gewinn an Selbstständigkeit und Eigenständigkeit für die Klienten. Soziale Durchmischung und die Wahrnehmung eines gemeinschaftlichen Zusammenlebens, das auf gegenseitige Hilfe und Unterstützung aufbaue, könne sich nur über innovative Schritte dieser Art und der Verlässlichkeit aller beteiligten Partner verwirklichen, so Prentner-Vitek.

Die neue Wohnanlage umfasst Wohnungsgrößen von 66 und 75 Quadratmeter. Die Energieversorgung erfolgt mittels Fernwärme. Jede Wohnung verfügt über eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zur Reduzierung der Energiekosten. Für die barrierefreie Erschließung sämtlicher Wohnungen wird eine Aufzugsanlage sorgen. Die Gesamterrichtungskosten betrugen 2,6 Millionen Euro.

Link:

Umstrittene Wohnanlage in Treffen fix (kaernten.ORF.at; 27.8.2014)