Bösartige Faulbrut bedroht Bienenlarven

Bienenvölker werden derzeit in einem Bereich von Klagenfurt von der Bösartigen Faulbrut bedroht, einer ansteckenden Erkrankung der Bienenbrut. Rund um den betroffenen Stock wird eine Sperrzone errichtet, alle anderen Stöcke müssen kontrolliert werden.

Die Amerikanische Faulbrut ist eine bakterielle Erkrankung der Bienenbrut. Es gibt auch noch die Europäische Faulbrut, die aber relativ harmlos ist. Die Amerikanische Fraulbrut wird auch Bösartige Faulbrut oder Bienenpest genannt. Befallen werden Brutzellen, die bereits mit einem Wachsdeckel verschlossen sind. Schreitet die Krankheit voran, lösen sich die Larven auf, es bleibt eine zähe, braune, schleimige Substanz übrig.

Ein Imker in Klagenfurt-Wölfnitz entdeckte in einem seiner Bienenstöcke die Symptome und meldete den Fund, denn die Amerikanische Faulbrut ist anzeigepflichtig. Amtstierarzt Helmut Krammer zog eine Probe, der Verdacht bestätigte sich.

Faulbrut Bienen Klagenfurt Sperrzone

Stadt Klagenfurt

Sperrzone der betroffenen Gebiete

Untersuchung aller Stöcke nötig

Bienensachverständige müssen nun im Umkreis von drei Kilometern alle Stöcke untersuchen. Betroffen sind neben dem nördlichen Stadtgebiet von Klagenfurt auch die südlichen und östlichen Teile der Gemeinden Liebenfels, Glanegg und Moosburg. In diesem Gebiet sind 70 Imker gemeldet. Da die meisten Bienenstöcke schon eingewintert sind, werden sich die Untersuchungen wohl bis in das kommende Frühjahr hinziehen, sagte Amtstierarzt Krammer.

Jährliche mehrere Ausbrüche

Die Faulbrut wird meist durch Bienen aus infizierten Stöcken übertragen, die in andere Stöcke fliegen. Sporen der Paenibacillus-larvae-Bakterien werden mit dem Futter auf die Brut übertragen. Krammer rechnet dennoch mit keiner Ausbreitung. Jährlich breche die Faulbrut bis zu zehn Mal im Jahr in Kärnten aus. Vor allem, wenn die Bienen wenig Futter finden und dadurch auch die Brut geschwächt ist, sei die Gefahr groß, dass die Faulbrut ausbricht.

Auch eine Schwächung des Stockes durch die Varroa Milbe erhöhe die Übertragungsgefahr. Ein gesunder Stock könne sich gegen die Bakterien wehren, sagt der Amtstierarzt. Für erwachsene Bienen, für den Mensch und andere Lebewesen ist die Amerikanische Faulbrut ungefährlich, betonen die Experten. Bekämpft wird die Faulbrut durch Desinfektion der Stöcke und thermische Vernichtung von bebrüteten Waben.

Betroffene Zonen sind Sperrgebiet

Der betroffene Bereich gilt ab sofort als Sperrzone. Bienenvölker dürfen aus der Zone nicht ausgebracht und nur mit Bewilligung der Behörde in die Zone eingebracht werden. Alle Bienenbesitzer haben Anzahl und Standort ihrer Bienenvölker unverzüglich dem Magistrat Klagenfurt zu melden. Der Besitzer eines Bienenvolkes ist laut Verordnung verpflichtet, den Organen der Behörde (z.B. Bienensachverständige) Zutritt zum Bienenbestand zu gewähren und die Entnahme von Untersuchungsmaterial zuzulassen. Die von der Behörde angeordneten Bekämpfungsmaßnahmen sind auf eigene Kosten durchzuführen.