Erstes Kompetenzzentrum für Wundmanagement

Im Krankenhaus der Elisabethinen in Klagenfurt ist das österreichweit erste Kompetenzzentrum für multiprofessionelles Wundmanagement eröffnet worden. Dabei werden Grundlagen für die bestmögliche Wundversorgung entwickelt.

Von den neuen Methoden der Wundversorgung sollen die Patienten in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen der Barmherzigen Brüder profitieren. Zum einen werden Patienten an der Wundambulanz versorgt, zum anderen leistet das Zentrum Entwicklungsarbeit, die an Mediziner und Pfleger für die Behandlung von chronischen Wunden weitergegeben wird. Erst vor einigen Monaten gab es in Klagenfurt Diskussionen über Engpässe bei der Wundversorgung - mehr dazu in Engpässe bei Verbandsmaterial befürchtet (kaernten.ORF.at; 17.4.2017).

Wundmanagement

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Derzeit nur jeder 7. mit modernem Verband

Moderne Wundverbände versprechen weniger Schmerzen beim Verbandswechsel und weniger Geruchsbelästigung. Laut dem Wundreport von 2015 werden in Österreich nur 15 Prozent der chronischen Wundpatienten damit versorgt. Das zeige, dass bei der Wundversorgung noch viel zu verbessern sei, hieß es am Mittwoch bei der Eröffnung des neuen Kompetenzzentrums im Krankenhaus der Elisabethinen. In Klagenfurt soll ein fünfköpfiges Team von Medizinern und Krankenschwestern neue Erkenntnisse in der Wundversorgung bestmöglich für den Spitals- und Pflegeheimalltag aufbereiten.

Zita Kis Dadara leitet das Zentrum: „Diese Entwicklungsarbeit wird allen Einrichtungen der Barmherzigen Brüder zur Verfügung gestellt, das heißt, die Mitarbeiter bekommen Zugang zu diesem Wissen und den Ergebnissen, die im Kompetenzzentrum entstehen. Sie können diese Erkenntnisse dann im Alltag verwenden, wenn sie ihre Patienten mit chronischen Wunden behandeln.“

Dauer der Wundheilung ist entscheidend

Bei der Wundversorgung gehe es nicht zuletzt darum, dass Patienten auch dann die richtigen Verbände erhalten, wenn sie in eine andere Spitalsabteilung überstellt oder nach Hause entlassen werden. Sonst könne sich die Wundheilung deutlich verzögern, was für Patienten längere Schmerzen und Einschränkungen bedeute. Zita Kis Dadara: „Eine Wunde hält viel aus und heilt unter vielen Umständen ab. Aber die Frage ist, welche Zeit dafür benötigt wird. Und es ist nicht egal, ob eine Wundheilung 500 Tage benötigt oder ob das auf 100 Tage reduziert werden kann.“

Das Kompetenzzentrum sei in Österreich einzigartig, heißt es von den Barmherzighen Brüdern. Ein vergleichbares Zentrum im deutschsprachigen Raum gebe es nur in der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf.