Nach Schweineskandal 200 Betriebe kontrolliert

Nach dem Schweinemastskandal im Juli in Unterkärnten haben Kärntens Tierärzte insgesamt 200 Tierschutzkontrollen in Schlachtbetrieben und bei Schweinezüchtern durchgeführt. Es gab keinerlei Auffälligkeiten, so die Behörden.

Im Schweinemastskandal im Traditionsbetrieb Mochoritsch hatten Tierschützer im Juli aufgezeigt, dass Schweine nicht artgerecht gehalten und gequält worden seien. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt hatte Ermittlungen wegen Tierquälerei eingeleitet, mehr dazu in Tierschützer orten Schweinemastskandal.

Nach Bekanntwerden der Misstände wurden vom Land flächendeckende Tierschutzkontrollen in Auftrag gegeben. Laut dem zuständigen Landesrat Christian Benger (ÖVP) wurden seither 200 solcher Kontrollen durchgeführt. Zehn zusätzliche Tierärzte seien seit August unterwegs gewesen, um Schweinehalter und Schlachtbetriebe zu kontrollieren, so Benger.

Rund drei Stunden halten sich Tierärzte normalerweise bei einer Kontrolle im Betrieb auf. Die Tierhalter werden dabei auch über anstehende Neuerungen im Tierschutz informiert. Das Ziel sei, so Benger, bis zum Jahresende 1.550 Betriebe, Schlachtbetriebe und Tierhalter zu kontrollieren.

Nur zwei Beanstandungen

Bei den 200 Kontrollen habe es keine Auffälligkeiten gegeben. Zwei Anmerkungen gab es bei tierhaltenden Betrieben, wo zu wenig Stroh, Bälle und Äste in den Schweineboxen vorhanden war. Zusätzlich zu den Tierärzten und den Kontrollen wurde ein Schulungsprogramm ausgearbeitet. Alleine bei den Kursen in Klagenfurt, Völkermarkt und Wolfsberg waren über 250 Interessierte, hieß es heute in einer Aussendung.

Seit 1. Oktober ist die erste Tierhalteverordnung für Nutztiere in Kraft. Diese Änderungen werden in den Schulungen nähergebracht. Die Tierhalteverordnung sieht einen noch tierschutzgerechteren Umgang nach aktuellem Stand der Technik vor. Beispielsweise muss künftig mehr Stroh als Beschäftigungsmaterial in Schweineboxen ausgestreut werden.