SPÖ will Menschen persönlich überzeugen

Die SPÖ hat am Freitag die Kärntner Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl präsentiert. Den Menschen soll persönlich erläutert werden, was man erreicht habe. Der offizielle Wahlkampfauftakt erfolgte im Klagenfurter Lakesidepark.

Man will in den kommenden Wochen das Ruder für die Wahl am 15. Oktober herumreißen, hieß es am Freitag. Philip Kucher, Irene Hochstetter-Lackner, Wolfgang Knes, Günther Novak, Ines Obex-Mischitz und Christine Muttonen kandidieren auch in den jeweiligen Wahlkreisen auf Spitzenplätzen. Sie repräsentieren für SPÖ-Vorsitzenden und Landeshauptmann Peter Kaiser, jeder für sich, das, wofür die SPÖ stehe. In den kommenden Wochen sei es auch ihre Aufgabe, nicht so eine Trendwende herbeizuführen, sondern vielmehr auf die Stärken aufmerksam zu machen, um bei der Nationalratswahl für Kärnten ein gutes Ergebnis zu erreichen.

„Wichtig, Freunde in Regierung zu haben“

Denn laut Kaiser ist es für Kärnten nicht egal, wer eine österreichische Bundesregierung führt. „Wir haben in der letzten Legislaturperiode des Kärntner Landtages, als ich die Verantwortung übernommen haben, gemerkt, wie wichtig und unverzichtbar es für den Fortschritt eines Bundeslandes ist, wenn man Freunde in der Bundesregierung wiederfindet. Die Heta/Hypo Causa hätten wir nie ohne die Bundesregierung lösen können.“

Nationalratsabgeordneter Philip Kucher fügte an, für einen älteren Arbeitslosen mache es schon einen riesigen Unterschied, ob es einen Bundeskanzler gebe, der sich für mehr Chancen für Ältere am Arbeitsmarkt einsetzt. Und für eine Pensionistin sei es wichtig, dass ein Bundeskanzler für kleine und mittlere Pensionen kämpfe.

„Mit Ungerechtigkeiten konfrontiert“

Die gelernte Mechanikerin und zweifache Mutter Irene Hochstetter-Lackner sei, wie sie sagt, durch ihre Tätigkeit in der Arbeiterkammer immer wieder mit Ungerechtigkeiten konfrontiert. Ein besonderes Anliegen ist ihr die Vereinbarkeit von Beruf und Familie: „Ich habe zwei Töchter, eine im Kindergarten, eine in die Schule. Wenn ich mit anderen Eltern vor der Schule rede, weiß ich, wo der Schuh drückt und das werde ich einbringen.“ Es sei kein Alltag, dass eine Partei den Mut habe, eine Frau mit Job und kleinen Kindern auf Platz zwei einer Liste für ein Land zu setzen.

Die Sozialdemokratie sei auf dem richtigen Weg, so Kaiser heute abschließend. In den kommenden 37 Tagen müsse man den Menschen in direktem Kontakt und in Hausbesuchen die Erfolge der letzten Zeit erläutern.

Offizieller Wahlkampfauftakt

Als erste Kärntner Partei hat die SPÖ am Freitagabend zum offiziellen Wahlkampfauftakt geladen. Im Klagenfurter Lakesidepark schwor die Parteispitze etwa 350 Funktionäre auf den Wahlkampf und den Gegner ein. Gleich zu Beginn stellte Landesgeschäftsführer Daniel Fellner klar, gegen wen es diese Wahl zu gewinnen gilt: gegen Sebastian Kurz und die ÖVP: „Ich glaube, das ist so, wie es unser Bundeskanzler immer sagt, mit Österreich spielt man nicht. Der junge Herr sieht das ganze als Spiel und das wollen wir nicht.“

Der 15. Oktober sei ein Richtungsentscheid für Österreich, sagte Fellner. Ziel der SPÖ sei es, Nummer eins zu bleiben und weiter den Bundeskanzler zu stellen. Spitzenkandidat Philip Kucher warnte schließlich vor dem Sozialabbau durch Parteien mit sogenannten Großspendern: „Die anderen Parteien haben Großspender, die in Gegenleistung treten dafür, dass man österreichweit den Zwölf-Stunden-Arbeitstag einführt, dass man Milliardengeschenke für Großkonzerne bereit stellt, dass man aber im Sozialbereich Milliarden einspart.“

Kaiser: Meinungsumfragen vermitteln falsches Bild

Landeshauptmann Kaiser betonte, dass die Wahl noch nicht entschieden sei. Auch bei der Landtagswahl 2013 hätten Meinungsumfragen ein falsches Bild vermittelt: „Erinnert euch an die ersten zwei Monate des Jahres 2013. Wenn ich allen Meinungsumfragen, gemeinsam mit meinen Freundinnen und Freunden geglaubt hätte, dann würde ich heute nicht als Landeshauptmann von Kärnten und stolzer Parteivorsitzender der besten Partei des Landes vor euch stehen.“

Die Botschaft des Abends: „Yes we Kern“ wurde dem Bundeskanzler schließlich noch als Video via Facebook und Twitter übermittelt.