A2: Weiter Protest gegen Tempo 100

Die Diskussion um Tempo 100 auf der Südautobahn (A2) im Wörtherseeabschnitt geht weiter. In der Wirtschaftskammer entbrannte ein Interessenskonflikt. Während einige Hoteliers das Vorhaben begrüßen, läuft die Transportbranche dagegen Sturm.

Landesrat Rolf Holub von den Grünen stellte Mitte August beim Verkehrsministerium den Antrag, auf der Wörtherseeautobahn ein Tempolimit von 100 km/h einzuführen, seitdem wird das Thema heiß diskutiert – mehr dazu in Protestkleber gegen Tempo 100 im Umlauf. Bis es in dieser Causa eine Entscheidung gibt, können noch Wochen oder sogar Monate vergehen, sagt eine Ministeriumssprecherin. Der Antrag müsse genau geprüft werden. Geprüft werde unter anderem, welche Auswirkungen eine Temporeduktion für das restliche Straßennetz hätte.

Uneinigkeit auch bei Hoteliers

Innerhalb der Wirtschaftskammer ist zu diesem Thema aber schon jetzt ein Interessenskonflikt entbrannt. Für Anrainer und Tourismusbetriebe würde Tempo 100 im Wörtherseeabschnitt eine Verringerung des Lärms bedeuten, Auto- und auch Lkw-Fahrer müssten ein paar Minuten Fahrtzeit mehr in Kauf nehmen.

Einige Hoteliers sprechen sich deswegen für die Temporeduktion aus. Der Obmann der Tourismussparte, Helmut Hinterleiter, kann dem Vorhaben allerdings nichts abgewinnen. Vielmehr müsse die Einhaltung der derzeit erlaubten Geschwindigkeiten kontrolliert werden, fordert er.

60 km/h-Limit für Lkws

Klar dagegen ist hingegen die Fachgruppe der Transporteure, denn eine Geschwindigkeitsverordnung würde auch den Schwerverkehr treffen. Lkws dürften dann nur noch 60 km/h fahren. Spartenobfrau Elisabeth Rothmüller-Jannach spricht wörtlich von einer „Häkelei der Kärntner“. Ein Interessenskonflikt sei bei diesem Thema vorprogrammiert, sagt der Präsident der Wirtschaftskammer, Jürgen Mandl. Er betont aber, dass in den letzten Jahren viel in den Lärmschutz investiert wurde. Und vergessen werde bei der Diskussion der Bahnlärm.

FPÖ: Tempo 100 ist wirkungslos

Protest an Tempo 100 kam am Dienstag auch von der FPÖ. Eine Tempo 100-Testphase auf der Wörtherseeautobahn habe bereits in den 1990-er Jahren die Wirkungslosigkeit des Limits für den Schallschutz ergeben, sagte Verkehrssicherheitsreferent Gernot Darmann. Nach dementsprechenden Messungen habe man damals die Temporeduktion für Pkw wieder aufgegeben.

Links:

• Harsche Kritik an Tempo 100 auf „Süd“ (kaernten.ORF.at, 10.8.2017)
• Tempo 100 auf Südautobahn wird beantragt (kaernten.ORF.at, 9.8.2017)