Fundermax-Schlot muss geprüft werden

Das Fundermax-Werk in St. Veit ist mit Anrainer-Vorwürfen konfrontiert, einer der beiden Kamine soll ohne Genehmigung betrieben werden. Nun prüft die Behörde. Stimmen die Vorwürfe, müsste die Firma die Anlage vorübergehend stilllegen.

In einem Brief an Land und Bezirkshauptmannschaft wird behauptet, dass einer der beiden Fundermax-Kamine in Glandorf ohne Genehmigung betrieben wird. Das berichtet die „Kleine Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe).

Konkret geht es um die Biofaser-Anlage von Fundermax, in der Holz unter hoher Temperatur und hohem Druck zu Platten gepresst wird. Die Gewerbebehörde der Bezirkshauptmannschaft St. Veit soll das Projekt in den 1990-er Jahren zwar genehmigt haben. Ob auch der dazugehörige Abluft-Schlot projektkonform gebaut wurde ist unklar und wird jetzt von Sachverständigen des Landes geprüft. Ein Ergebnis soll nächste Woche vorliegen.

Zahlreiche Akten müssen gesichtet werden

Das nicht bekannt ist, ob der Schlot genehmigt ist, ist für den Laien schwer nachvollziehbar. Um den Genehmigungsstand festzustellen, müssten jedoch zahlreiche Akten gesichtet werden, erläutert Bezirkshauptfrau Claudia Egger-Grillitsch: „Das Funder-Werk gibt es schon lange und auch zahlreiche Genehmigungsverfahren, nur eines davon betrifft die Plattenpresse.“ Erschwerend komme hinzu: Der zuständige Gewerbereferent sei im Krankenstand und jener Beamte, der Fundermax den Bescheid ausgestellt haben soll, sei mittlerweile in Pension.

Stilllegung der Anlage droht

Sollte sich herausstellen, dass doch nicht bescheidgemäß gebaut wurde, könnte Fundermax nicht nur eine Anzeige bei der Verwaltungsstrafbehörde drohen, sondern auch eine Stilllegung der betreffenden Biofaseranlage. Das Werk müsste warten, bis das Projekt genehmigt wird. Einen Notbescheid für den vorübergehenden Weiterbetrieb kann die Behörde nicht ausstellen.

Bei der Behörde sind Nachbarschaftsanzeigen nichts Ungewöhnliches. Aufgrund von solchen Vorwürfen die Schließung eines Werks zu erwirken, sei jedenfalls nicht möglich. Dafür brauche es einen begründeten Verdacht der Sachverständigen, so die Bezirkshauptfrau.

Fundermax: Geruchsbelästigung verschwunden

Fundermax-Geschäftsführer Rene Haberl kann sich die Vorwürfe nicht erklären: Die Biofaser-Anlage werde bescheidgemäß betrieben, durch den Abluftschlot sei der von Anrainern einst beklagte intensive Holzgeruch verschwunden: „Der Kamin erfüllt seinen Zweck, die Geruchsimmissionen sind nicht mehr vorhanden, das wurde mit dem Projekt ‚Bürgernase‘ gemeinsam mit 250 Anrainern erhoben.“

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