Frauenfußball in Kärnten unterrepräsentiert

Durch den Erfolg des Frauen-Fußballnationalteams ist Frauenfußball mehr in den Fokus gerückt. In der Kärntenliga gibt es zehn Mannschaften, darunter den SVG Bleiburg. Kärnten sei hier rückschrittlich und es sei schwer, Sponsoren zu finden, heißt es von den Damen.

Patrick Oswaldi ist selbst Fußballer und trainiert die Frauen vom SVG Bleiburg. Das Training sei ziemlich gleich wie mit Männern, man müsse nur die körperlichen Voraussetzungen berücksichtigen. Die Übungen seien aber dieselben, sagte er. Mit den Frauen müsse man mehr Empathie zeigen, so Oswaldi. Er leite das Training nun das zweite halbe Jahr, dazwischen gab es einen Pause. Beim ersten Einsatz sei sein Ton sehr rau gewesen, jetzt sei er gemütlicher geworden, räumt Oswaldi ein.

„Die Fans werden mehr“

Eine der Spielerinnen ist Sarah Klatzer: „Das Interesse ist früh gekommen, weil mein Bruder auch im Verein spielt. Da waren wir mit den Eltern immer am Sportplatz. Ich habe aber erst als Jugendliche angefangen, zu spielen. Am Anfang war es schwierig, es hat damals nur wenige Mannschaften gegeben, es hat viele Vorurteile gegeben. Das hat sich aber gebessert, die Fans werden mehr.“ Der Ton während eines Spiels sei beim Publikum aber nicht anders als bei Männerspielen, da gehe es auch rau zu. Die Eltern seien bei den Frauen immer dabei, das sei bei den Männern in den Kampfmannschaften nicht so, sagte Klatzer.

Die Torfrauen sind Linda Roscher und Sidney Pajancic. Bei ihr entstand die Begeisterung schon als Kind so Pajancic, durch Vater und Freunde. In der U10 sei sie ins Tor gegangen, weil es kein anderer machen wollte. Trotz der Erfolge glaubt Pajancic selbst nicht an einen Boom beim Frauenfußball: „Kärnten ist da sehr rückschrittlich, in anderen Bundesländern ist das um Einiges leichter. Auch Sponsoren findet man schwer.“

„Klima muss passen“

SVG-Bleiburg-Obmann Daniel Wriessnig sagte, es sei ein Luxus, eine Damenmannschaft zu haben. Bei vielen Vereinen hätten die Mädels wieder aufgehört, in Bleiburg sei man aber stolz darauf. Das Klima und die Stimmung müssen passen. Andi Weratschnig ist neu in Bleiburg, sie spielte in der zweiten Bundesliga. Die Kärntner Liga sei einen Schritt darunter, man habe in der Bundesliga mehr Tempo und mehr Zweikämpfe. Am Sonntagabend ab 18.00 Uhr trifft die ÖFB-Damenmannschaft in den Niederlanden auf Spanien. Es geht um das EM-Viertelfinale.

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