Landesbeamte wollen neue Gehaltsmodelle

Die Landesbeamten fordern mehr Geld. Die Personalvertretung will eine Besoldungsreform vor allem für jüngere Mitarbeiter. Man finde oft kaum Bewerber. Bewege sich das Land nicht, gibt es „kreative“ Ideen, bis hin zur verlängerten Auszählung nach Wahlen.

Bereits seit über vier Jahren werde mit dem Land über eine Besoldungsreform verhandelt, sagte Nischelwitzer. Er spricht für rund 4.000 Mitarbeiter in der Landesverwaltung und der Straßenmeistereien. Vor allem für die knapp 2.500 jungen Mitarbeiter müssten dringend neue Gehaltsmodelle eingeführt werden.

Schon jetzt sei es schwierig, aufgrund der niedrigen Einstiegsgehälter gut ausgebildetes Personal zu finden, so Nischelwitzer: „Wir haben Probleme, Leute zu bekommen, Amtsärzte, Kinder- und Jugendärzte, Umweltarzt. Wir hanteln uns teilweise mit Sonderverträgen drüber, was auch nicht korrekt ist.“ Man habe auch Probleme etwa Mechaniker zu bekommen, weil die Leute in der Privatwirtschaft wesentlich mehr bekommen.

„Pragmatisierung wieder einführen“

Verschlechtert habe die Situation auch der Wegfall der Pragmatisierung im Jahr 2011. Sie solle wieder eingeführt werden, so eine der Forderungen der Personalvertretung. Damit könnte sich das Land 30 Prozent an Lohnnebenkosten einsparen, rechnet Nischelwitzer vor. Ein alternatives Modell wäre ein Gehaltsplus von bis zu 200 Euro, ähnlich wie bei der Pflege.

„Wahlauszählung könnte länger dauern“

Steht das Land zu den Vorschlägen bis zum Herbst weiter auf der Bremse, droht die Personalvertretung mit einer Reihe von Protestmaßnahmen, die sich vor allem bei der anstehenden Nationalratswahl bemerkbar machen könnten, so Nischelwitzer: „Das kann bis zum Streik gehen, wir werden überlegen, ob die Dienst nach Vorschrift machen oder Dienststellenversammlungen. Eine Möglichkeit wäre, dass die Auszählung bei den Nationalratswahlen in Kärnten etwas langsamer gehen als im Bundesschnitt. Vielleicht kommt das Endergebnis erst nach 14 Tagen.“

Obwohl die Landesbediensteten erst Ende des Jahres eine Gehaltserhöhung von 1,8 Prozent für 2017 zugesichert bekamen, bleibt die Personalvertretung bei ihren Forderungen. Denn die jährlichen Gehaltserhöhungen seien mit den jetzigen Reformforderungen nicht vergleichbar. Man habe 2016 eine Nulllohnrunde wegen der Heta-Verhandlungen gehabt, diese werde nun ausgeglichen.

Wenig Verständnis bei Kaiser

Erwartungsgemäß wenig Verständnis für die Protestmaßnahmen kommt aus dem Büro von Landeshauptmann und Personalreferent Peter Kaiser (SPÖ). Dort heißt es, Nischelwitzer solle sich besser in der dafür gegründeten Arbeitsgruppe einbringen und die Verhandlungen dort und nicht über die Medien führen, anstatt Berufsgruppen gegeneinander auszuspielen.

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