Anstieg bei Insolvenzen in Kärnten

Der Anstieg bei den Insolvenzen ist in Kärnten im ersten Halbjahr der höchste aller Bundesländer. Vor allem Fälle, in denen der Konkurs mangels kostendeckenen Vermögens abgewiesen werden mußte, nahmen zu. Österreichweit gab es bei den Insolvenzen einen Rückgang.

Österreichweit gab es im ersten Halbjahr über 2.700 Firmeninsolvenzen. Das sind um rund 100 Insolvenzen weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Kärnten hingegen verzeichnete im ersten Halbjahr mit rund 200 Insolvenzen den höchsten Anstieg mit einem Plus von 12,3 Prozent, deutlich vor Salzburg und Niederösterreich. Die stärksten Rückgänge bei Konkursen gab es im Burgenland, in der Steiermark und in Vorarlberg.

Kärntenweit meiste Konkurse im Handel

Auffallend ist auch, dass der Anstieg der Insolvenzen in Kärnten hauptsächlich Kleinstunternehmer betrifft, die sich wegen zu geringen Vermögens nicht entschulden durften. Oft waren das Einzelunternehmer, die durch den Druck am Arnbeitsmarkt die Flucht in die Selbständigkeit antraten. Österreichweit gab es die meisten Konkurse in der Baubranche, gefolgt vom Handel und Dienstleistungsunternehmen. In Kärnten gab es die meisten der rund 200 Firmen-Konkurse im Handel. Dann folgten die Baubranche, Hotelerie und Gastgewerbe.

Zahl der Privatkonkurse wird ansteigen

Aufallend ist auch, dass die Privatinsolvenzen, eröffnete und abgewiesene gemeinsam rund 200, stark zurückgingen. Österreichweit beträgt der Rückgang rund 25 Prozent. In Kärnten ist der Rückang höher. Das liegt an einer erst jüngst erfolgten Gesetzesänderung, die von vielen Privatschuldnern abgewartet wurde. Mit dieser Gesetzesänderung ist es nämlich ab November möglich, sich schneller zu entschulden undzwar innerhalb von fünf statt bisher sieben Jahren. Auch die Mindestquote, also jener Anteil an der Gesamtschuld, der zumindest gezahlt werden muss, ist gefallen.

Die Kreditschutzverbände rechnen damit, dass die Anzahl der Privatkonkurse mit Ende des Jahres rasant ansteigen wird. Gläubigern wird geraten, künftig noch genauer zu prüfen, mit wem Geschäfte gemacht werden.