Nach Krach: Grüne Parteiaustritte

Der Krach bei den Kärntner Grünen, der am Samstag zum Rücktritt von Landessprecherin Marion Mitsche geführt hat, verärgert nun offenbar Parteimitglieder. Drei Austrittserklärungen liegen vor.

So verließ der Althofener Grüne Wolfgang Leitner die Partei. Auch der Klagenfurter Klubobmann Thomas Winter-Holzinger und Gemeinderätin Karin Ruppert traten aus. Die beiden wollen aber weiter im grünen Klub bleiben, ob das möglich sein wird, ist noch offen.

Winter-Holzinger erklärte jedenfalls auf APA-Anfrage, dass an einen Mandatsverzicht nicht gedacht sei, auch dann nicht, wenn die Mitarbeit im grünen Klub abgelehnt wird. „Dann sind wir eben wilde Mandatare.“ Das Handtuch warf auch der Bezirkssprecher von Feldkirchen, Robert Hauser. „Drei von 700, da kann man wohl noch nicht von einem Exodus reden“, meinte der Grüne Landesrat Rolf Holub zur APA. Er rechne auch nicht damit, dass es noch zu nennenswerten weiteren Aderlässen kommen werde.

Derzeit ein Leitungsteam an der Spitze

Derzeit führt ja ein mehrköpfiges Leitungsteam die Kärntner Grünen, dem neben Vizeparteichef Michael Johann auch Landesrat Rolf Holub und Klubchefin Barbara Lesjak angehören. Im Herbst soll die Nachfolge geklärt werden. Gesucht wird nach einer Frau, Holub deutete aber an, dass er selbst die Parteispitze übernehmen könnte, falls sich niemand finden sollte.

Asylwerber sollen mitgestimmt haben

Eskaliert war die Lage bei den Grünen nach der Landesversammlung Anfang Juli. Danach waren nämlich Vorwürfe laut geworden, wonach neu als Parteimitglieder angeworbene Asylwerber von einzelnen Personen „angeleitet“ worden seien, wie sie in der Versammlung, bei der die Landeslisten erstellt wurden, abzustimmen hätten - mehr dazu in Grüne Landessprecherin zurückgetreten.

Juristische Prüfung abgelehnt

Mitsche, die auf den aussichtslosen neunten Platz für die Landtagswahl gereiht worden war, hatte gefordert, diese Vorwürfe extern juristisch überprüfen zu lassen. Es gab dazu eine von Markus Ertel eingebrachte Wahlanfechtung, sie wurde aber von ihm zurückgezogen. Die Forderung, die Partei müsse sich von Landesgeschäftsführer Christoph Gräfling trennen, erhielt keine Mehrheit.

Das Angebot des Vorstandes, Gräfling in einer anderen Funktion einzusetzen, wurde wiederum von Mitsche abgelehnt. „Ich wollte einen klaren Strich“, sagte sie gegenüber dem „Standard“. Dort verriet sie auch, über eine Kandidatur auf einer eventuellen Liste von Peter Pilz nachzudenken. Mitsche will vorerst Gemeinderätin in Hermagor bleiben.