Freihafen Triest auch für Kärnten vorteilhaft

Die italienische Hafenstadt Triest hat offiziell die Verfügung bekommen, einen Internationalen Freihafen betreiben zu dürfen. Auch für die Kärntner Wirtschaft hat das Vorteile wie Zeitersparnis und weniger Steuern.

Neben Häfen in Deutschland und Holland gelten jene von Koper und Rijeka - aufgrund ihrer geografischen Nähe - schon länger als beliebte Ziele für Kärntner Wirtschaftstreibende. Triest war bis jetzt hauptsächlich für jene Länder interessant, die Öl weiterverarbeiten. Für Kärnten rechnet Meinrad Höfferer, Leiter der Außenwirtschaft in der Wirtschaftskammer Kärnten, jetzt mit einer Steigerung im Güterbereich.

„Ware wird in Kärnten verzollt“

„Die Ware wird in Kärnten bereits verzollt, kann dann dementsprechend in Triest auf das nächste Schiff verladen werden. Da sind dann keine langwierigen Zwischenschritte mehr notwendig. Man hätte das früher nicht über Triest machen können, man hätte wo anders hinfahren müssen.“ Für das Exportbundesland Kärnten sei Triest der nächste Hafen.

Neben Zeitersparnis und weniger Bürokratie bietet laut Höfferer ein Freihafen geringere Abgaben, eine vereinfachte Ladung der Waren und zusätzliche Routen zu anderen Märkte, zum Beispiel China. Auch in Verbindung mit anderen Verkehrswegen ergeben sich - auch aus Kärntner Sicht - Synergien, sagt Höfferer und spricht die baltisch-adriatische-Banhnachse an, an der auch Triest angeschlossen ist.

Hafen Triest Freihafen

ORF/Iris Hofmeister

1719 schon einmal Freihafen

Schon 1719 wurde der Freihafen Triest von Kaiser Karl VI. erstmals ausgerufen. Er nahm in der österreichisch-ungarischen Monarchie eine zentrale Rolle für den Warentransport ein. In Folge des Pariser Friedensvertrages von 1947 und des Memorandums von London 1954 erhielt er wieder den Status Freihafen - wo keine Zölle und Einfuhrumsatzsteuern eingehoben werden.

Unterschiedliche politische Interessen und Desinteresse ließen die Verhandlungen irgendwann einschlafen. Wieder in Gang brachte sie eine Studie über die Wirtschaftlichkeit. Rechtlich gesehen wurde das Dekret zur „operativen Befugnis“, wie es heißt, letzte Woche im italienischen Ministerium.