Schwere Angriffe gegen Ex-BZÖ-Obfrau

Die Ex-Führungsspitze des BZÖ Kärnten gerät schwer unter Beschuss. Das BZÖ Wien spricht von 41 möglichen strafrechtlichen Delikten, die zurückgetretene Kärntner BZÖ-Obfrau Johanna Trodt-Limpl begangen haben soll. Die Beschuldigte weist die Vorwürfe zurück.

Das BZÖ Kärnten kommt nicht zur Ruhe. Erst im vergangenen Jahr wurde gegen die beiden Landtagsabgeordnenten Johanna-Trodt-Limpl und Wilhelm Korak von Seiten der Staatsanwaltschaft wegen Fördermissbrauches ermittelt. Die Causa endete für beide mit einer Diversion und der Zahlung einer hohen Geldbuße vor Gericht. Nun stehen neuerliche Vorwürfe gegen Trodt-Limpl im Raum.

Vorwürfe um falsche Abrechnungen

Die Vorwürfe, die eine Gruppe von aktiven und ehemaligen Politikern des BZÖ in Wien gegen das BZÖ in Kärnten erhebt, sind schwer. Es soll um falsche Spesen, Abrechnungen und die Buchhaltung gehen. Unter anderem sollen die Landtagsabgeordneten Trodt-Limpl und Wilhelm Korak einen Englischkurs um 22.400 Dollar besucht haben, den sie über die Bundesparteikassa rückfinanzieren ließen, obwohl es diesen Kurs gar nicht gegeben haben soll.

Spadiut: „Drei Mio. Euro weg“

Einer der Anzeiger ist der ehemalige Nationalratsabgeordnete des BZÖ, Wolfgang Spadiut: „Es geht um missbräuchliche Verwendung des Geldes des Bundes-BZÖ.“ Das könne man nicht durchgehen lassen, da gehe es um Steuergeld. Schon seit längerem seien ihm Ungereimtheiten bei den Finanzen der Partei auf Bundesebene aufgefallen: „Wie der ehemalige Bundesparteiobmann Josef Bucher das BZÖ übergeben hat, waren an die drei Mio. Euro verfügbar, nach jetzigen Stand, wenn das stimmt, sollen es 15 oder 20 Euro sein. Genau weiß ich es noch nicht.“ Auf seine Fragen hätte er keine Antwort bekommen, er habe seine Funktionen zurückgelegt, weil er sich nicht pflanzen lassen wollte.

Jetzt soll eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft Wien eingebracht werden.

Trodt-Limpl plant rechtliche Schritte

Trodt-Limpl, die ihre Funktion als Parteiobfrau vor wenigen Wochen zurückgelegt hatte, wollte am Vormittag gegenüber dem ORF „kein Kommentar“ zu den Vorwürfen abgeben. In einer Aussendung teilte sie am Nachmittag mit, dass die darin gegen sie erhobenen Vorwürfe jeder Grundlage entbehren. Trodt-Limpl hielt zudem fest, dass sie ihre anwaltliche Vertretung damit bereits beauftragt hat, rechtliche Schritte einzuleiten.

Ihr ehemaliger Stellvertreter Wilhelm Korak war nicht erreichbar. Der jetzige Parteichef des BZÖ Kärnten, Helmut Nikel, sagte zu der Causa: „Ich bin der Meinung, dass es vielleicht Unstimmigkeiten auf Bundesebene gibt. Ich weiß nur, dass es keine Anzeige bis dato gegeben hat.“ Von den Anzeigern aus Wien heißt es unterdessen, dass es noch eine Reihe von weiteren Ungereimtheiten geben soll. Für alle genannten gilt die Unschuldsvermutung.

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