Erster „Pride Day“ in Klagenfurt

Zu einer Parade für freie Liebe, einem sogenannten „Pride Day“, haben am Samstag in Klagenfurt erstmals mehrere Organisationen eingeladen. 180 bis 200 Teilnehmer wurden laut Polizei gezählt.

Im gesamten deutschsprachigen Raum wurde am Samstag gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung demonstriert. Eine Forderung ist auch das Recht auf Ehe für alle. Nach der Bundeshauptstadt und zeitgleich mit Linz und Graz fand erstsmals auch in der Kärntner Landeshauptstadt ein „Pride Day“ statt.

Pride Day Klagenfurt

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Es wurde u.a. für den Frieden demonstriert

Im Vorjahr kam es bereits zu einem spontanen Umzug, heuer organisierten das Queer-Referat der Österreichischen Hochschülerschaft, die Jungen Linken und die „Grünen Andersrum“ die erste offizielle Regenbogen-Parade quer durch die Innenstadt.

An die 200 Teilnehmer fanden sich pünktlich um 15.00 Uhr am Heiligen-Geist-Platz ein, von wo aus gestartet wurde. Es ging weiter über den Villacher, den Viktringer, den Völkermarkter und den St. Veiter Ring bis hin zum Lendhafen.

Pride Day Klagenfurt

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Großes Polizeiaufgebot am Heiligen-Geist-Platz

„Ehe für alle“, „Frieden“ und „Liebe doch, wen Du willst“ war auf den Transparenten der bunt gekleideten Teilnehmer der Regebogenparade zu lesen.

Pride Day Klagenfurt

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Am Abend war ab 20.00 Uhr im „Volxhaus“ eine „Regenbogen Party“ geplant.

Pride Day Klagenfurt

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Teilnehmer der Regenbogenparade in Klagenfurt

Akzeptanz und Gleichstellung gefordert

Die Regenbogenparaden in vielen Ländern der Welt erinnern an Polizeiwillkür in den 1960er Jahren in New York, die sich gegen Lesben, Schwule und Bisexuelle gerichtet hatte.

Akzeptanz ist das Anliegen der Organisatoren rund um Tanja Brey von der Österreichischen Hochschülerschaft an der Universität Klagenfurt. Sie wollen darauf aufmerksam machen, dass die sexuelle Freiheit auch heutzutage in vielen Ländern keine Selbstverständlichkeit sei. Homosexuelle Partnerschaften würden teilweise verfolgt und sogar bestraft.

Die Demonstranten in Klagenfurt hätten aber auch ein aktuelles politisches Anliegen, sagte Brey. Sie fordern, dass Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern, aber auch zwischen Transsexuellen mit jenen von heterosexuellen Paaren gleichgestellt werden.

Die Veranstaltung wurde unter anderem von den Jungen Grünen, der Sozialistischen Jugend, von NGOs, von Szenenlokalen und der Aidshilfe Kärnten unterstützt.

Prominente Redner bei Wiener Regenbogenparade

In Wien nahmen vergangenen Samstag 185.000 Personen an der 22. Regenbogenparade teil. Zur Abschlusskundgebung sprach unter anderem Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) - mehr dazu in Regenbogenparade mit prominenten Rednern (wien.ORF.at; 17.06.2017).