Wieder Drogenring gesprengt

Mehrere Monate hat die Polizei Villach Ermittlungen gegen einen Drogenring geführt. Alle Verdächtigen sind afghanische Asylwerber, rund 300 Käufer wurden ausgeforscht. Acht Personen wurden verhaftet, einer auf freiem Fuß angezeigt.

Seit Jänner 2017 führten die Ermittler Erhebungen gegen die Tätergruppe aus dem Raum Villach wegen gewerbsmäßigen Suchtgifthandels durch. Am 24. Mai wurden von Beamten des Bezirkspolizeikommandos Villach und des Landeskriminalamtes Kärnten mit Unterstützung des EKO Cobra über Auftrag der Staatsanwaltschaft vier Personen an ihren Wohnadressen in Villach festgenommen.

Drogenbande Afghanen Villach geschnappt

Polizei

Im Zuge der durchgeführten Hausdurchsuchungen wurden Suchtgift (Kokain und mehrere Kilo Cannabiskraut), mehrere tausend Euro Bargeld, das laut Polizei aus Suchtgiftverkäufen stammt, Laptops, Handys sowie eine Fotoausrüstung sichergestellt. Bei weiteren Ermittlungen wurden fünf weitere Personen zum Teil auf frischer Tat ertappt und festgenommen.

Verdächtige alle afghanische Asylwerber

Insgesamt acht Festgenommene wurden in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert, eine Person wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Zuge der Ermittlungen gegen die Verdächtige, die allesamt afghanische Asylwerber ohne Beschäftigung im Alter zwischen 22 und 29 Jahren sind, konnten ca. 300 Suchtgiftabnehmer aus dem Raum Villach, Villach-Land, Spittal/Drau und Klagenfurt ermittelt.

Die Drogen verkauften sie laut Erich Londer von der Polizei in bestimmten Schwerpunktbereichen wie am Bahnhof oder entlang der Drau. die Polizei habe erkannt, dass sich dort unterschiedlichste Nationalitäten treffen, um Drogen zu verkaufen. Man setze massive polizeiliche Maßnahmen, so Londer. Geplant seien Videoüberwachung und verstärkte Streifen mit Hunden.

Viele wechseln Identität

Bei den Abnehmern handelt es sich um eine Vielzahl von Minderjährigen (15 bis 18 Jahre). Der Straßenverkauf erfolgte auch direkt vor Innenstadtlokalen in Villach, wo sich die Jugendlichen aufgehalten haben. Der Straßenverkaufswert der gehandelten Suchtgifte dürfte bei mehreren hunderttausend Euro liegen. Das Problem laut Londer sei, dass bereits schon einmal aufgegriffene und oft auf freiem Fuß angezeigte Drogendealer unter falscher Identität zu Wiederholungstätern werden, vor allem Asylwerber seien betroffen. Viele verwenden falsche Identitäten, doch die Überprüfungsmöglichkeiten würden immer besser.

Erst am Dienstag gab die Polizei Klagenfurt bekannt, dass eine nigerianische Drogenbande ausgeforscht wurde - mehr dazu in „Suchtgiftbunker“ ausgehoben.