JUNO Klagenfurt am neuen Standort eröffnet

Die Jugendnotschlafstelle (JUNO) Klagenfurt ist am Mittwoch an ihrem neuen Standort eröffnet worden. Obdachlose Jugendliche zwischen zwölf und 21 Jahren können in der JUNO vorübergehend Unterschlupf finden.

Die Jugendnotschlafstelle Klagenfurt ist nun nicht mehr in der Gabelsbergerstraße, sondern in der Karawankenzeile 33a zu finden. Sie bietet obdachlosen Jugendlichen mehr als einen kurzfristigen Schlafplatz. Ziel des Sozialarbeiterteams ist es, den Jugendlichen Zukunftsperspektiven zu geben. Das Besondere am neuen Haus ist, dass es mit Spenden von engagierten Bürgern, Organisationen und Unternehmen finanziert wurde.

Juno Eröffnung

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Die neue Jugendnotschlafstelle Klagenfurt in der Karawankenzeile 33a

Unterschlupf für längstens drei Monate

In den vergangenen Jahren musste der Verein mehrmals den Standort wechseln. Nun haben Jugendliche ab dem 12. Lebensjahr hier wieder die Möglichkeit, während familiärer Krisen vorübergehend in diesem Neubau unterzukommen, sagte Wolfgang Schantl. Der ehemalige Kärntner Landesrat (SPÖ) steht mit dem Verein JUST (Jugendsozialarbeit Today) hinter dem Verein JUNO. Im JUNO gibt es Doppelzimmer mit Gemeinschaftsküche. Zwölf Betten stehen zur Verfügung.

Tatjana Greller leitet das Team der insgesamt fünf Sozialarbeiter in der neuen Jugendnotschlafstelle. Die Jugendlichen, die in die JUNO kommen, komen aus zerrütteten Familien. Sie seien psychischer und körperlicher Gewalt sowie sexuellem Missbrauch ausgesetzt gewesen, hätten Drogenprobleme oder würden in schweren Krisen stecken, sagte Greller. Dass schon Zwölfjährige in die Notschlafstelle flüchten, verwundert sie nicht mehr. Bei der JUNO können die Jugendlichen längstens drei Monate unterkommen. Diese Zeit sei aber oft zu kurz, um die familiären Krisen zu bewältigen, sagen Sozialarbeiter.

Juno Eröffnung

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Die Jugendlichen schlafen in Doppelzimmern

Jugendliche arbeiteten selbst am neuen Gebäude

Unter Mithilfe der Jugendlichen entstehe gerade eine Werkstatt am neuen Gelände, sagte Betreuer Wolfgang Schmölzer. Unter anderem hätten sie auch bei der Errichtung des Zauns und der Terrasse mitgearbeitet. „Es ist schön zu sehen, wie es den Jugendlichen Spaß macht und sie froh sind, etwas geleistet zu haben“, sagte Schmölzer. Finanziell unterstützt wird der Betrieb der JUNO von Kooperationspartnern, aber auch vom Land und der Stadt Klagenfurt.

Landeshauptmann Peter Kaiser dankte bei der Eröffnungsfeier dem Team der JUNO und allen Unterstützern: „Es ist gut zu wissen, dass wir einen Zeitgeist haben, der Menschen dazu bewegt, jenen unter die Arme zu greifen, die dieses Unter-die-Arme-Greifen notwendig haben.“ Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) sagte, die JUNO gebe Schutz, Halt und Perspektive. Die Klagenfurter Gesellschaft habe in großer Breite an diesem Projekt mitgewirkt und auch die Stadtregierung stehe geschlossen dahinter.