Toleranzgespräche zur „Freiheit“

Die heurigen Europäischen Toleranzgespräche behandeln ein großes Wort: „Freiheit“. Wie wird die Freiheit für zukünftige Generationen aussehen, wie verändert sich der Begriff? Als Auftakt gab es am Mittwoch eine Diskussion mit 150 Jugendlichen.

Als Auftakt gab es am Mittwoch eine Diskussion mit 150 Jugendlichen. Sie werden in einer Welt leben, die voraussichtlich noch stärker von Globalisierung, elektronischen Medien und Überwachung geprägt sein wird. Meral Akin-Hecke, Österreichs digitale Botschafterin, sagte, Überwachung des Bürger - auch durch Staaten - brauche international genaue Spielregeln: „Überwachung kann zeitweise schon der Fall sein und manchmal auch eine Berechtigung haben, aber unsere Grundrechte der Freiheit dürfen auch im digitalen Netz nicht unterminiert oder ausgesetzt werden. Wenn das aber Staaten oder Unternehmen vorhaben, dann müssen wir als Zivilgesellschaft dagegen kämpfen.“

Toleranzgespräche Villach Fresach

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Diskussion unter 150 Jugendlichen in Villach

Internet muss für alle zugänglich bleiben

Im Fall von unberechtigter Nutzung von Daten müssten transparente Regeln und Sanktionen geschaffen werden, sagte Akin-Hecke, „das sollten unsere Regierungen und Parlamente schaffen. Doch das Internet ist nicht durch Grenzen eingeschränkt, es gehört uns allen und so soll es auch bleiben. Dafür muss die Weltgemeinschaft sorgen.“

Das Leben verlagere sich zunehmend in die Virtualität. Auf die Frage, welche Bedeutung Freiheit jetzt hat, fanden die Jugendlichen unterschiedliche Antworten. Zum einen definieren Menschen ihre persönliche Freiheit ganz unterschiedlich, hieß es im Interview mit dem ORF, zum anderen werde die Freiheit bei uns zu wenig geschätzt, angesichts der Tatsache, dass es Länder gibt, in denen viele Menschen nicht mehr frei sind. Auch das Wählen sei ein Element der Freiheit und werde zu wenig geschätzt.

Toleranzgespräche Villach Fresach

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Das digitale Netz wird immer wichtiger

Toleranzgespräche in Fresach fortgesetzt

Zukunft in Freiheit, bedeute aktiv zu bleiben, waren sich die Diskutanten einig. Eine wichtige Rolle habe dabei die Schule. Der Journalist Roland Barazon sagte, das Hinterfragen alleine genüge aber nicht: „Ich muss immer auch das Gegenteil denken, damit ich weiß, auf welche Seite ich mich stelle.“

Und auch moderne Dinge bergen Gefahren für die Freiheit, etwa wenn Jugendliche mit ihrer Meinung von einer Mehrheit in den sozialen Medien abgelehnt werden, sagte eine der Schülerinnen. Die Europäischen Toleranzgespräche gehen ab Donnerstag in Fresach weiter. Veranstaltungen gibt es bis zum Samstag.

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