Freiwillige für Saurierforschung gesucht
Fast 300 Millionen Jahre kann man am Laaserberg bei Kötschach-Mauthen in die Vergangenheit blicken. Der Geopark sucht Helfer, die ohne Bezahlung ein paar Tage lang ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Gerlinde Ortner, die Leiterin des Geoparks Karnische Alpen, sagte, die gefundenen Fährten stammten von Sauriern. Sie werden immer wieder mit Dinosauriern verwechselt, doch die Saurier seien älter. Die Tiere seien 285 Millionen Jahre alt und lebten im Unterperm (vor 299 bis 270 Millionen Jahren).
Sebastian Voigt
Reptilien aller Größen
Das erste, in den 1970er Jahren entdeckte Tier sei krokodilartig und etwa drei Meter lang, gewesen. 2013 habe man kleinere Tierspuren gefunden. Einerseits waren die Spuren hühnerkrallenartig, wie von größeren Eidechsen. Die anderen sahen in etwa wie Spuren von größeren Geckos aus. Die Abdrücke hatten Hundepfotengröße, so Ortner. Auf dem Laaserberg wird seit den 70er Jahren gegraben und geforscht. Die Platte mit den Spuren des krokodilartigen Tieres steht heute im Rathaus von Kötschach-Mauthen.
Sebastian Voigt
Fossilienexperte aus Deutschland machte Funde
Das Interesse an den Sauriern schlief im Lauf der Jahre etwas ein, erst vor einigen Jahren rollten Gerlinde Ortner und ihre Wissenschaftler das Thema wieder auf: "Es hat sich aus Deutschland ein Fossilienexperte gemeldet, der mit einem italienischen Kollegen 2013 ins Gailtal gekommen ist, weil ihn das so interessiert hat.
Sebastian Voigt
Sebastian Voigt aus Deutschland hatte nur eine Woche Zeit. Aber die Schicht, in der die Fossilien vorkommen, erstreckt sich über mehrere Kilometer, eine Suche im Heuhaufen." Aber schon kurze Zeit später habe er die ersten Funde gemacht, jetzt wisse man, wo man weitersuchen werde, so Ortner.
Sebastian Voigt
Im Rahmen eines Interreg-Projekts habe man versucht, das Saurierprojekt einzubringen. Denn die Italiener hätten bereits in Italien Funde gemacht und sie in einer Ausstellung gezeigt. Beide Länder wollen nun zusammenarbeiten, so Ortner.
Sebastian Voigt
Helfer von 26. Juni bis 9. Juli gesucht
Interessenten, die mitarbeiten wollen, müssen sich auf grobe Arbeiten einstellen. Ein Bagger grabe vor, der Rest müsse aber händisch abgetragen werden. Werkzeug sei vorhanden, man könne aber gerne eigenes mitbringen, so Ortner. Gebraucht werden Schlägel, Fäustel, Brecheisen und Schaufeln.
ORF/Peter Matha
Von 26. Juni bis 9. Juli soll unter wissenschaftlicher Aufsicht gearbeitet werden. Übernachtung und Verpflegung werden geboten. Die Fläche, die abgegraben werde, sei zehn mal zehn Meter groß. Man habe also nur für vier Personen Platz, denn die Funde müssen auch gesichtet und begutachtet werden. Die ältesten Nachweise von Vierfüßlern in Österreich stammen von hier, nun hoffen die Forscher auf mehr: „Wir haben bisher nur kleine Platten gefunden, bis auf die eine ganz alte in Kötschach. Mein Traum wäre, eine Fläche von ein paar Quadratmetern geschlossen freilegt, wo man die damalige Lebenswelt der Tiere sieht. Und vielleicht spektakulärere Funde. Versteinerte Knochen wären ein Traum.“