Die Frauen des Nötscher Kreises

Das Museum des Nötscher Kreises zeigt erstmals Werke von sechs Künstlerinnen in einer gemeinsamen Ausstellung. Die bekanntesten Werke stammen von Maria Lassnig, die beim Kärntner Künstler Franz Wiegele in der Lehre war.

Rund um die Maler Anton Kolig, Franz Wiegele, Sebastian Isepp und Anton Mahringer formierte sich der berühmte „Nötscher Kreis“ am Anfang des 20. Jahrhunderts. Dieses Jahr widmet sich eine Ausstellung den weniger bekannten Künstlerinnen rund um diesen Künstlerkreis. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die vielfältigen Beziehungen und Verhältnisse der Nötscher Maler zu Künstlerinnen wie Cornelia Gurlitt, Rose Sommer-Leypold oder Maria Lassnig.

Nötscher Kreis Frauen

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Das Museum des Nötscher Kreises in Nötsch

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Namen oft in Vergessenheit geraten

Die meisten der sechs Künstlerinnen, deren Werke in der Ausstellung gezeigt werden, sind heute fast vergessen. Sie verfügten aber über weitreichende Beziehungen zu den bekannten Kärntner Künstlern oder waren sogar ihre Schülerinnen. Eine von ihnen war Cornelia Gurlitt. Ihre Bilder zeigen die Schrecken des Ersten Weltkrieges, den sie als Lazarettschwester selbst miterlebt hat. Ihr guter Freund Anton Kolig widmete ihr das Bild „Klage“, das ebenfalls in der Ausstellung gezeigt wird.

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Cornelia Gurlitt

Assistentin bei Kolig

Gezeigt werden auch einige Porträts von Rose Sommer-Leypold. Die deutsche Künstlerin hat als Schülerin und persönliche Assistentin bei Anton Kolig gelernt. 1944 musste sie den elterlichen Hof am Bodensee übernehmen, weshalb sie ihren Traumberuf Künstlerin aufgeben musste. Ebenfalls vertreten sind Werke von Lisl Engels und Hilde Frodl. Eine Sonderstellung in der Ausstellung nimmt Regina
Peschke ein. Auch sie war Schülerin bei Anton Kolig. „Ähnlich wie ihr Meister hat sie Akte gezeichnet. Hier ist der Unterschied zu ihrem Lehrer sehr gering“, sagt Kuratorin Sigrid Diewald.

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Frühe Werke von Maria Lassnig

Bekannter als ihre Kolleginnen ist Maria Lassnig. Die 2014 verstorbene Kärntnerin zählt zu den bedeutendsten Malerinnen Österreichs des 20. Jahrhundert. „Sie ist die bekannteste der gezeigten Künstlerinnen. Sie war es auch, die wirklich Karriere gemacht hat und ihr ganzes Leben nur der Kunst gewidmet hat.“, sagte Kuratorin Diewald. In der Ausstellung finden sich von Lassnig gezeichnete Porträts.

Gezeigt werden bewusst frühe Werke der Künstlerin, wie z.B. ein Porträt des österreichischen Schriftstellers Michael Guttenbrunner oder ein Selbstporträt. Auch das Bild eines Bauernmädchens wird präsentiert. Von ihrem Lehrmeister Franz Wiegele wurde es sehr gelobt. Die Austellung „Künstlerinnen um den Nötscher Kreis“ in Nötsch kann noch bis zum 29. Oktober besucht werden.

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Selbstportrait Maria Lassnig

Nötscher Austellung Frauen

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Michael Guttenbrunner von Maria Lassnig

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