Wucher: Hunderte Euro für Türöffnung

Eine Frau aus Landskron hat sich spätabends aus ihrer Wohnung ausgesperrt und einen Schlüsseldienst gerufen. Sie musste einen Arbeitsauftrag unterschreiben, ohne dass Kosten genannt wurden. Nach dem Öffnen wurden hunderte Euro fällig.

Bereits am 22. April gegen 22.00 Uhr sperrte sich eine 37-jährige Frau aus Landskron aus ihrer Wohnung aus, weil nach dem Verlassen der Wohnung die Wohnungstüre zufiel. Sie verständigte einen im Internet gefundenen Schlüsseldienst. Nach ca. drei Stunden kamen zwei Männer und ließen sich sofort einen Arbeitsauftrag unterschreiben.

Mit Kundin zu Bankomat gefahren

Trotz mehrmaliger Nachfrage gaben sie vorerst keine Kosten bekannt. Sie öffneten die Wohnungstüre ohne Beschädigung in kürzester Zeit und verlangten danach die sofortige Bezahlung des Rechnungsbetrages in der Höhe von mehreren hundert Euro. Um die Rechnung bezahlen zu können, fuhr die Frau mit den Männern zum nächsten Bankomaten.

Da sie aber doch Bedenken wegen der Rechnungshöhe hatte, erstattete sie anschließend Anzeige bei der Polizei. Eine sofortige Fahndung nach dem Pkw der Männer verlief negativ. Weitere Erhebungen in Richtung Wucher werden derzeit noch durchgeführt.

Bereits mehrere Geschädigte in Kärnten

Nach Auskunft der Polizei gibt es in Kärnten schon mehrere Geschädigte. Bei diesem Schlüsseldienst handelt es sich um eine Organisation, wegen der bereits die deutsche Staatsanwaltschaft ermittelt. Die Polizei rät, sich nur an heimische Firmen zu wenden und vor Vergabe des Auftrages einen Kostenvoranschlag zu verlangen. Laut heimischen Schlüsseldiensten darf das Öffnen einer Wohnung nicht mehr als maximal 200 Euro kosten, und das auch nur, wenn es sich um einen Sonn- oder Feiertag handelt. Üblicherweise sind es rund 100 Euro.