„Wilde“ Bundesrätin Arztmann angelobt

Die von der FPÖ ausgetretene Unternehmerin Jutta Arztmann ist am Donnerstag im Bundesrat angelobt worden. Als „wilde Abgeordnete“ tritt sie die Nachfolge Gerhard Dörflers nach dessen Rücktritt an.

Wunschkandidatin der Kärntner FPÖ war Arztmann nicht - das wäre Dietmar Rauter, der Bürgermeister von St. Urban gewesen. Er wurde von der Parteispitze unmittelbar nach dem Rücktritt Dörflers als neuer Bundesrat präsentiert ohne vorher mit Arztmann zu sprechen, die als Ersatzmitglied Dörfler automatisch nachfolgt. Arztmann hätte aktiv Verzicht üben müssen - mehr dazu in Peinliche Panne um FPÖ-Bundesratsmandat.

Arztmann Bundesrat Angelobung

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Arztmann war schon bisher Dörflers Stellvetreterin im Bundesrat. Dieser hat sein Mandat nach der Verurteilung in der Causa BZÖ-Wahlbroschüre zurückgelegt.

Arztmann: Ich kann das „gleich gut“ wie ein Mann

Mit ihrem am Freitag abgelegten Gelöbnis ist Jutta Arztmann bis zum Ende der Legislaturperiode als Bundesrätin vereidigt worden. Die 52 Jahre alte Leiterin des Jufa Gästehauses in Knappenberg wird diese Funktion bis Februar 2018 ausüben. Sie besitzt zwar ein FPÖ-Mandat, wird aber als wilde Bundesrätin tätig sein. „Ich habe aus den Medien erfahren, dass jemand anderer vorgeschlagen wurde. Ich möchte diese Herausforderung einfach annehmen. Ich glaube, dass es sehr gut funktionieren kann, dass gerade Leute aus der Privatwirtschaft sich politisch einbringen - weil sie die Sorgen und Nöte der Menschen kennen. Ich bin davon überzeugt, dass ich das gleich gut kann, wie es ein Mann gekonnt hätte.“

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Bundesrat-Gehalt für karitative Zwecke bestimmt

Ihr Gehalt will Arztmann wie angekündigt an karitative Einrichtungen spenden. „Ich habe vor, einen großen Teil des Gehalts zu spenden. Ich bin in einer Landgemeinde zuhause. Wir haben hier ein ausgezeichnetes Rettungssystem der Johanniter-Unfallhilfe, wo es mehr als 50 Freiwillige gibt, die rund um die Uhr ein Rettungssystem aufrechterhalten.“ Auch andere Institutionen wie die Hospizbewegung oder einzelne Projekte im Sozialbereich werde sie unterstützen.

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