Pflegepersonal will mehr Geld

Das Pflegepersonal der KABEG-Krankenhäuser kämpft um zusätzliche Posten und höhere Gehälter, auch Mitarbeiter in Pflegeheimen und Hauskrankenhilfen wollen besser bezahlt werden. Außerdem soll der Pflegeschlüssel gesenkt werden.

15 Millionen mehr für den Pflegebereich in den fünf KABEG-Spitälern lautet die Forderung des Betriebsrates an das Land Kärnten. In den letzten Verhandlungsrunden sei man sich zwar etwas nähergekommen, sagte Zentralbetriebsrat Arnold Auer. Von einer Einigung sei man aber weit entfernt. In der dritten Verhandlungsrunde habe das Land Kärnten rund acht Millionen Euro für Dienstposten zugestanden. Für eine Gehaltsanpassung würden dann nur mehr drei Millionen Euro zur Verfügung stehen. Konkret gehe es um 200 Euro brutto im Monat für diplomierte Pfleger und um hundert Euro für die Pflegeassistenten. Insgesamt betreffe dies 3.000 Mitarbeiter.

Betriebsversammlungen und öffentliche Proteste

Das Land sei grundsätzlich bereit, um hundert Dienstposten zu erhöhen. Der Zentralbetriebsrat wird am Mittwoch auch erste Protestmaßnahmen beschließen, sagte Auer. Am 7. April wird es in allen KABEG-Häusern zweistündige Betriebsversammlungen geben. Als nächste Stufe seien öffentliche Protestmaßnahmen geplant, so Auer. Dadurch werde der Dienstbetrieb für längere Zeit eingeschränkt.

Wie das Pflegepersonal in den Krankenhäusern fordern auch die Pflegekräfte, die in den Heimen und in der Hauskrankenhilfe tätig sind, eine Gehaltserhöhung. Die zusätzlichen Tätigkeiten, die sie übernehmen müssen, bedeuten mehr Verantwortung und das müsste honoriert werden, sagte Valid Hanuna von der Gewerkschaft der Privatangestellten. Das sei Thema bei den bundesweiten Kollektivvertagsverhandlungen.

Zusätzliche Stunden für Freizeitgestaltung

In Kärnten verhandelt die Gewerkschaft derzeit mit dem Land über einige Änderungen beim Pflegeschlüssel für die 72 Pflegeheime. Zum einen geht es dabei generell um die Senkung des Pflegeschlüssels. Zum anderen wird gefordert, dass für die Animation, also Tätigkeiten wie Spielen, Gymnastik oder Musizieren mit Heimbewohnern, zusätzliche Stunden zur Verfügung gestellt werden und diese Betreuung aus dem Pflegeschlüssel herausgenommen werde. Ebenso die Tätigkeit von Heimleitern in den kleineren Heimen, sagte Hanuna. In der nächsten Woche gibt es dazu wieder eine Verhandlungsrunde mit Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ).

Durch die Rüge des Rechnungshofs am zu teuren Kärntner Gesundheitsfonds sieht sich die FPÖ in ihrer Kritik bestätigt: "Die aufgeblähte Bürokratie frisst jene Mittel, die wir für die medizinische Versorgung benötigen“, kritisierte der Kärntner FPÖ-Obmann Landesrat Gernot Darmann. In den Landesspitälern seien seit 2015 mehr zusätzliche Verwaltungsposten geschaffen worden als neue Arztstellen. „Im Klinikum lautet die Bilanz: plus 16 Ärzte, aber plus 28 Verwaltungsjobs“. Darmann fordert die Gesundheitsreferentin auf, diese Entwicklung zu stoppen.

Neues Heimgesetz wird beschlossen

In der Regierungssitzung am Dienstag soll das neue Kärntner Heimgesetz beschlossen werden. Es sieht unter anderem ein verpflichtendes Qualitätsmanagement vor, außerdem die Einrichtung einer Pflegedatenbank, über die die Belegung der Heimplätze kontrolliert und gesteuert werden kann, sowie Kontrollmöglichkeiten beim Verdacht von illegalen Pflegeeinrichtungen.

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