Güterbahnhof Kühnsdorf am Abstellgleis?

Die Unterkärntner Gemeinden kämpfen um den Güterbahnhof in Kühnsdorf. Die Trasse der neuen Koralm-Hochleistungsbahn führt nämlich an Kühnsdorf vorbei. Jetzt wird eine Anbindung überlegt. Ein Konzept wurde in Auftrag gegeben.

Vor allem Holz aus den Karawanken und Güter aus dem Unterkärntner Raum werden derzeit über den Güterverladebahnhof in Kühnsdorf abtransportiert. Bis zur Fertigstellung der Koralmbahn ist die Verladung gesichert. Danach ist die Zukunft des Verladebahnhofs aber ungewiß. Denn die Trasse für die Koralm-Hochleistungsstrecke führt an dem Güterverladebahnhof in Kühnsdorf vorbei. Der Bahnhof hätte dann keinen Anschluß mehr an die neue Eisenbahnstrecke.

Koralmbahn Tunnel

ORF

Das Herzstück der Koralmbahn, der Koralm-Tunnel

Die betroffenen Unterkärntner Gemeinden gaben deshalb ein Entwicklungs- und Betreiberkonzept in Auftrag, das in wenigen Tagen präsentiert werden soll. Einer der betroffenen Bürgermeister, Jakob Strauss aus Sittersdorf, ist optimistisch, dass es trotz der Hochleistungsbahn eine Zukunft für den Güterverladebahnhof Kühnsdorf geben könnte, „weil wir gewisse Vorarbeiten für eine Anbindung bereits geleistet haben“.

Positive Gespräche mit den ÖBB

Es habe bereits Gespräche mit den ÖBB gegeben. Laut Strauss würden die ÖBB auf ihre Kosten den Bau einer Weiche sogar übernehmen. „Es geht aber um die Frage, wer die Kosten der Eisenbahnstrecke von der Weiche bis zum Altbahnhof Kühnsdorf übernimmt“, so Strauss. Dazu müsste eine Betreibergesellschaft gegründet werden, um den Anschluss an die Hochleitungsstgrecke sicherzustellen. Die ÖBB würden laut Strauss eine Gütermenge von bis zu 200.000 Tonnen pro Jahr benötigen, damit sich der Anschluss rentiert. Diese Menge würde aber bereits jetzt am Güterverladebahnhof Kühnsdorf abgewickelt, so Strauss.

BZÖ, FPÖ: „Verladebahnhof muss erhalten bleiben“

Das BZÖ Kärnten forderte am Dienstag Landeshauptmann Peter Kaiser auf, rasch Gespräche mit den ÖBB aufzunehmen, um den Verladebahnhof Kühnsdorf zu erhalten. „Sollte es keine Anbindung an das Bahnnetz mehr geben, dann wäre das eine unzumutbare ökologische Belastung für die Region“, so Landesobfrau Johanna Trodt-Limpl. Auch die FPÖ forderte, dass der Verladebahnhof Kühnsdorf erhalten und an die Koralmbahn angeschlossen werden müsse. Für den Standort Kühnsdorf sei die Ungewissheit mit wirtschaftlichen Nachteilen verbunden, da die aktive Anwerbung von Gewerbe- und Industriebetrieben zusätzlich erschwert werde, sagte FPÖ-Landesobmannstellvertreter Erwin Angerer.

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