Neue Idee: Tunnel unter dem Wörthersee

In der Diskussion um ein Tourismusprojekt zur Belebung des Wörthersees gibt es einen neuen Vorschlag. Als Alternative zu einer schon angedachten Seilbahn über den See könnte ein Unterwassertunnel zwischen dem Nord- und dem Südufer gebaut werden.

Der Plan, eine Seilbahn von Pörtschach über den Wörthersee auf den Pyramidenkogel zu führen, sorgt seit der Vorstellung durch mehrere Kärntner Unternehmer im vergangenen November für Diskussionen - mehr dazu in Wörthersee-Seilbahnpläne präsentiert. Diese Schwebebahn sollte den Tourismus am Wörthersee beleben und tausende neue Gäste anziehen. Kritiker befürchten allerdings eine Zerstörung von Umwelt und Landschaftsbild. Der Sprecher der Projektwerber, Karl Grossmann, ließ am Montag mit einer möglichen Alternative zur Seilbahn, nämlich einer Tunnelführung im Wörthersees aufhorchen.

Tunnel mit Elektrobahn und Fußgängerverkehr

Grossmann sprach von einer ganz neuen Variante: „Das ist eine abgesenkte Tunnelverbindung zwischen Pörtschach und dem Südufer. Die könnte für Radfahrer und für Fußgänger gebaut werden. Aber auch eine Elektrobahn könnte in der Röhre installiert werden.“ Eine Grazer Architektengruppe habe schon ganz interessante, erste Pläne gezeigt. Die Architekten würden eine Kooperation mit einem Hamburger Unterflur-Bauunternehmen andenken, sagte Grossmann.

Wörthersee Aussicht Pyramidenkogel

ORF/Petra Haas

Blick vom Pyramidenkogel nach Pörtschach. Hier sollte die Seilbahn laufen.

Bei dem Tunnel würde es sich im wesentlichen um eine große Betonröhre mit einem Durchmesser von acht Metern handeln, sagte Grossmann. Diese Röhre würde mit technischen Finessen abgesenkt. „Die Röhre würde im See schweben und stellt damit keinerlei Umweltbelastung dar. Für Besucher könnte das eine recht interessante Attraktion darstellen. Die Skizzen zeigen, dass die Röhre auch Glaselemente beinhaltet. Man würde also auch ein Seeerlebnis mit bekommen. Details dazu können wir natürlich noch nicht preisgeben.“

Klassische Seilbahn zum Pyramidenkogelturm

Der Rundweg um den See mit über 40 Kilometern würde durch das Projekt geteilt werden, sagte Grossmann. Vom Südufer müsste dann eine Aufstiegshilfe, also eine klassische Seilbahn entlang des Bergrückens zum Pyramidenkogelturm, gebaut werden. „Das wäre dann keine Schwebebahn über den See, sondern entlang des Hanges, also eine andere Variante. In beiden Fällen ist entscheidend, dass Gäste zwischen Nord und Süd pendeln können und damit ein ganz neues Urlaubsgefühl bekommen“, sagte der Sprecher der Projektwerber.

Die Pörtschacher Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP) sagte dazu, sie sei offen für Projekte, die Pörtschach beleben, wolle aber keine Nacht und Nebel Aktion. Alle Fakten müssten auf dem Tisch liegen, bevor die Gemeinde sich eine Meinung bilden könne.

Auch die Radio Kärnten „Streitkultur“ befasste sich mit dem Thema - mehr dazu in Radio Kärnten Streitkultur.

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