Räuber stellte sich selbst der Polizei

Ein 21 Jahre alter Klagenfurter ist am Freitagabend in Klagenfurt selbst zur Polizei gegangen, um einen Raub zu gestehen. Er sei drogenabhängig und hätte deshalb eine Trafik in Klagenfurt überfallen, sagte er zu den Beamten. Auch ein zweiter Raub in Klagenfurt wurde rasch geklärt.

Er hätte seine Fahndungsbilder im Internet gesehen, da sei der Druck zu groß geworden. Deshalb stellte sich ein 21 Jahre alter Klagenfurter am Freitagabend selbst der Polizei. Er kam laut Polizei aus eigenem Antrieb in die Polizeiinspektion Villacher Straße in Klagenfurt und gestand den Überfall auf eine Trafik in Klagenfurt-Waidmannsdorf nur wenige Stunden zuvor.

„Geld her!“

Gegen 15.15 Uhr betrat der 21-Jährige die Trafik und orderte zuerst eine Packung Zigaretten. Die Angestellte nahm diese aus dem Regal und als sie sich wieder zu dem Mann umdrehte, zückte er ein Messer und forderte in Kärntner Dialekt „Geld her!“. Die Angestellte ergriff einen Pfefferspray und hielt es - ohne zu betätigen - in Richtung des Täters, worauf dieser ohne Beute flüchtete.

Räuber Trafik verpixelt

Polizei

Eine Alarmfahndung wurde eingeleitet, an der 26 Streifen und auch der Polizeihubschrauber beteiligt waren. Die Verkäuferin blieb unverletzt. Die Polizei veröffentlichte daraufhin Bilder aus der Überwachungskamera.

räuber Trafik verpixelt

Polizei

Heroinsucht als Motiv

Vor der Polizei gab der 21-Jährige an, dass er heroinsüchtig sei und deshalb Geld brauchte. Die Täterkleidung - eine Jeans, eine blaue Kapuzenjacke und eine blaue Überjacke - sowie das Messer konnten sichergestellt werden. Der Mann wurde in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert.

Trafik schon mehrmals überfallen

Die überfallene Trafik befindet sich am Baumbachplatz, an der Ecke zur Luegerstraße. Sie war bereits mehrfach Ziel von Überfällen, zuletzt im April des Vorjahres - mehr dazu in Überfall: Mutter mit Kind als Zeugin gesucht. Gleich neben der Trafik steht eine Filiale der Anadi-Bank, die mittlerweile aufgelöst wurde.

Bewaffneter überfiel Friseurgeschäft

In Klagenfurt wurde am Freitag auch ein zweiter Raubüberfall verübt, der ebenfalls rasch geklärt werden konnte. Gegen 12.40 Uhr betrat ein mit einem Schal vermummter Mann den Friseursalon. Unter Vorhaltung einer Waffe - vermutlich einer Gaspistole - forderte er von den Frauen Geld. Sie händigten ihm eine unbekannte Menge Bargeld aus. Der Mann ergriff danach zu Fuß die Flucht.

Raubüberfall Pischeldorf Friseursalon

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Dieser Friseursalon in Pischeldorf wurde überfallen

Auf Flucht teilweise Beute verloren

„Als er zu Fuß über ein Feld flüchtete, warf er den Schal, eine Baseball-Kappe, eine Jacke und die Waffe weg, um sein Aussehen zu verändern und nicht mehr erkannt zu werden“, sagte Philipp Glanzer vom Bezirkspolizeikommando Klagenfurt. Dabei verlor der Mann auch einen Teil der Beute. Möglicherweise warf er sie auch in Panik weg. Die Polizei suchte bereits mit Diensthundestaffel und Hubschrauber nach ihm. Glanzer: „Wir haben einen Fahndungsring gezogen und ihn schrittweise immer enger gemacht. Bei Ochsendorf haben wir den Verdächtigen geschnappt.“ Binnen einer Dreiviertelstunde konnte der mutmaßliche Täter überführt werden.

Raubüberfall Pischeldorf Friseursalon

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Die Tatwaffe und die Schuhe konnten von der Polizei sichergestellt werden

Der 25-Jährige ist der Suchtgiftszene zuzuordnen. Er ist laut Glanzer zu dem Raubüberfall geständig. Über die Untersuchungshaft muss noch entschieden werden. Zunächst wurde von der Polizei nur ein Teil der Beute sichergestellt.

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