Sozialeinrichtungen brauchen Zivildiener

Am 1. April ist der nächste Einrückungstermin für Zivildiener. Sie sind mittlerweile eine unverzichtbare Stütze vieler Pflege- und Sozialeinrichtungen. Noch sind aber etliche Stellen unbesetzt.

Anders als in anderen Bundesländern entscheiden sich in Kärnten immer noch mehr Wehrpflichtige für den Grundwehrdienst beim Bundesheer als für den Zivildienst. Zu Beginn galten die Zivildiener als Wehrdienstverweigerer und wurden schief angeschaut. Das hat sich stark geändert. 771 bewilligte Zivildienststellen gibt es in Kärnten, bei insgesamt 81 Einrichtungen. Die Bandbreite reicht vom Pflegeheim, über den Rettungsdienst, die Flüchtlings-, Kinder und Behindertenbetreuung bis hin zur Verwaltung, unter anderem auch bei der Polizei.

Caritas: Sorge, dass Lücke entsteht

Derzeit sind 92 Prozent dieser Stellen belegt, 711 Zivildiener befinden sich im Dienst. Allein 290 von ihnen arbeiten beim Roten Kreuz, 78 bei der Caritas und 54 bei der Diakonie. Für den Einrückungstermin im April gibt es noch eine beträchtliche Anzahl freier Stellen. Unter anderem bei der Caritas. Direktor Josef Marketz sagte, dass es im April einen großen Wechsel bei der Caritas gebe: „Über 20 Zivildiener gehen weg und wir haben natürlich Sorge, dass wir diese Lücke nicht füllen können. Die Zivildiener machen zwar Hilfsarbeiten, aber dadurch können wir viele Dinge machen, die wir sonst nicht machen könnten.“

Rotes Kreuz: 40 offene Stellen

Beim Roten Kreuz ist die Situation ähnlich: Von den 70 mit erstem April zu vergebenden Stellen sind derzeit nur 30 belegt, sagt Klaus Pabautz, der für das Zivildienstwesen beim Roten Kreuz verantwortlich ist. „Das ist eine Situation, die wir auch aus den Vorjahren kennen. Die Plätze füllen sich erst zum Schluss. Das hängt ein bisschen damit zusammen, dass der April-Termin hauptsächlich von den Lehrlingen wahrgenommen wird, die Schüler sind ja noch in den Schulen. Da hängt es dann auch davon ab, wie es mit den Lehrabschlussprüfungen aussieht. Wenn die alle vor April abgewickelt sind, dann kommt es uns zu Gute, dass die Lehrlinge im April mit dem Zivildienst anfangen. Das ist immer schwer einzuschätzen, wie viele tatsächlich eintreten.“

Die Zivildiener beim Roten Kreuz sind ja ausgebildete Santitäter. Sie tragen gemeinsam mit den 700 angestellten Mitarbeitern und 3.000 Freiwilligen dazu bei, dass der Rettungs- und Krankentransportdienst 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche funktioniert.