Nach Katastrophe: Mehr Sicherheit für Skilifte

Am 29. Jänner vor 25 Jahren ist es auf dem Nassfeld zu einem der größten Skilift-Unfälle Österreichs gekommen, vier Skifahrer starben dabei. Seit damals wurden die Sicherheitsstandards für die Liftanlagen weltweit strenger.

Für vier Skifahrer aus Slowenien war es die Fahrt in den Tod. Gegen 14.00 Uhr stiegen sie am 29. Jänner 1992 in den Trögllift. Nach fünf Minuten Fahrt, die vier Slowenen waren genau zwischen Stütze acht und neun unterwegs, sprang plötzlich das Führungsseil aus den Rollen. Das Seil begann meterhoch zu wippen. Die vier Slowenen wurden aus 15 Metern Höhe aus ihren Sesseln geschleudert, sie starben beim Aufprall auf die harte Piste.

Hunderte Skifahrer gefangen

Mehr als hundert Skifahrer waren in der Vierer-Sesselbahn gefangen, ihre Bergung dauerte Stunden.

Es begann eine der größten Rettungsaktionen mit Hubschraubern, denn mehr als hundert Skifahrer waren in der Vierer-Sesselbahn gefangen. Manche konnten sich mit letzten Kräften festhalten, bis Hilfe kam. Neun Skifahrer wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus geflogen. Es dauerte Stunden, bis alle Skifahrer in Sicherheit waren.

Unglück Nassfeld Skilift Sessellift Sicherheit

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Eine Million Menschen transportiert die Liftanlage heute pro Jahr

Bordscheibe brach durch Materialfehler

Betriebsleiter Stefan Flaschberger kann sich an den Tag, an dem das Unglück auf dem Trögllift passierte, noch gut erinnern. „Die Bilder haben mich lange beschäftigt“, sagt der technische Leiter. Flaschberger war damals selbst an der Unglücksstelle. Wie sich herausstellte, war die Unglücksursache eine technische. Bei Stütze neun gab es bei der Einlaufrolle einen Materialfehler, eine an den Rollen montierte Bordscheibe brach dadurch.

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Weltweit wurden nach dem Unglück Aluminiumrollen ausgetauscht

Stahlrollen nun weltweit Standard

Täglich fahren hunderte Skifahrer an der Unglücksstelle von damals vorbei, eine Million Menschen werden im Jahr mit der Anlage im Jahr transportiert. Bei der Sicherheit habe sich seit damals viel verändert, sagt Betriebsleiter Flaschberger. Das folgenschwere Unglück alarmierte die Hersteller der Liftanlagen. So wurden die Bordscheiben aus Aluminium gegen Scheiben aus Stahl ausgetauscht, dies sei nun weltweiter Standard.

Strengere Auflagen waren die Folgen

Der Unfall hatte auch strengere Auflagen der Behörden zur Folge. „Seilbahnanlagen sind nun eine der sichersten Transportmittel“, so der technische Leiter. Revisionsarbeiten werden laut Flaschberger streng nach diesen Auflagen durchgeführt, und das mehrmals im Jahr. Alle 30 Liftanlagen auf dem Nassfeld seien auf dem neuesten Stand der Technik. Sämtliche Liftanlagen werden rund um die Uhr überwacht und Fehlermeldungen sofort elektronisch angezeigt.

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