Ärzte müssen Urlaube besser planen

Ärztekammer, Gebietskrankenkasse (GKK) und Rotes Kreuz haben sich am Dienstag auf ein neues Modell für die Ärztebereitschaft geeinigt, um Engpässe zu vermeiden. Ab sofort übernimmt die GKK die Koordination der Ärzteurlaube.

Mit dem neuen Modell für den Bereitschaftsdienst der Kassenärzte soll es nun künftig keine Versorgungsengpässe mehr geben. In den Weihnachtsfeiertagen war es ja in einzelnen Bezirken zu Lücken bei der Versorgung gekommen - mehr dazu in Odyssee auf Suche nach Arzt. Von insgesamt 255 Allgemeinärzten waren nur 96 im Dienst. Ausgerechnet zu dieser Zeit erkrankten zahlreiche Kärntner an Grippe - so auch einige Ärzte im Dienst, was die Lage zusätzlich verschärfte. Nach dem neuen Koordinationsmodell dürfen künftig nur mehr maximal die Hälfte der Kassenärzte zu Ferienzeiten in Urlaub gehen.

Beliebte Urlaubszeiten koordinieren

Die Ärztekammer wird zwar auch zukünftig für die Urlaubsmeldungen zuständig sein, die Koordination wird aber gemeinsam mit der Gebietskrankenkasse erfolgen, damit es nicht mehr zu Engpässen kommt. Besonders die Osterfeiertage, verlängerte Wochenenden und die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönigstag sind auch bei Ärzten beliebte Urlaubszeiten, an denen sich die Mediziner untereinander in Zukunft verstärkt absprechen müssten, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) nach dem Gespräch.

Handlungsbedarf bei

Nachmittagsöffnungszeiten==

Ebenso will man auch die Nachmittagsöffnungszeiten von Ordinationen in den einzelnen Regionen besser koordinieren. „Besonders bei neuen Verträgen können wir auf Ärzte einwirken, dass sie auch an gewissen Nachmittagen ihre Ordination geöffnet haben“, sagte Gebietskrankenkasse-Direktor Johann Lintner. Die Nachmittagsordinationen sollen so abgestimmt werden, dass von Montag bis Donnerstag immer ein Arzt in einer Region zu erreichen ist. Am Freitag ab 13.00 Uhr steht wie bisher der hausärztliche Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 141 zur Verfügung.

Auch Vertragskündigungen möglich

Bis Ende Februar soll der Dienstplan für die heurigen Osterfeiertage stehen. „Jeder unserer Vertragsärzte ist verpflichtet, für seine Vertretung zu sorgen. Wir planen ein Schreiben, um sie noch einmal darauf aufmerksam zu machen“, so Lintner. Verhält sich ein Arzt unkooperativ, so könne dies in letzter Konsequenz auch zur Kündigung des GKK-Vertrages führen.

„Nicht am Rücken der Patienten“

FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz appellierte nach dieser Einigung, die Probleme im Gesundheitswesen künftig nicht auf dem Rücken der Patienten zu klären. Die Gesundheitsversorgung sei kein Thema zur politischen Profilierung, so Leyroutz. Es müsse garantiert sein, dass die ärztliche Versorgung rund um die Uhr sichergestellt sei.