Kärnten will weiter Filmland sein

Kärnten ist seit zwei Jahren „Filmland“. Auch heuer werden Produktionen mit „Kärnten Effekt“ für Kino und Fernsehen mit 350.000 Euro gefördert. Größtes Plus laut der Carinthia Film Commission ist die visuelle Unverbrauchtheit des Landes.

Insgesamt 31 Projekte - vom Kinofilm über Dokumentationen bis hin zum Fernsehkrimi - sind seit 2014 in Kärnten entstanden. Bekannte Beispiele wären z.B. „Point Break“ aber auch „Iceman“ - mehr dazu in Das Leben des Ötzi als Film - oder der erfolgreiche Landkrimi „Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist“. Ebenfalls großen Anklang fand die am 24. Dezember ausgestrahlte „Bergweihnacht“ aus dem Lesach- und dem Gailtal.

Filmhighlights aus Kärnten

Einen Überblick über die Filmhighlights der letzte Jahre hat die Carinthian Filmcomsission in Form eines Films zusammengestellt. Abrufbar ist dieser unter dem Link: vimeo.com

Als Filmland hat Kärnten einen großen Trumpf in der Hand, sagt Andrea Leitner von der Carinthia Film Commission. Viele Orte seien - im Gegensatz zu Wien oder Tirol - noch unbekannt. Ein echter Vorteil sei „dass wir Locations haben, wo viele noch nicht gedreht haben, die keiner verwendet hat. Drehgenehmigungen sind hier wesentlich leichter zu bekommen, die Leute sind begeistert, wenn etwas gemacht wird.“

Kärnten drehen und Tirol „draufschreiben“ geht nicht

Abgewickelt wird die Kärntner Filmförderung von der Carinthia Film Commission, die Regisseuren und Drehbuchautoren bei der Suche nach Schauplätzen hilft und Kärntner Filmschaffende weiter vermittelt. Am Ende einer Produktion muss für die Förderwürdigkeit der „Kärnten Faktor“ klar ersichtlich sein. Egal ob Burgruine, Waldlichtung oder verlassenes Hotel - in Kärnten zu drehen und Tirol draufzuschreiben, das geht nicht. Auch „Schubladenfilme“ werden nicht gefördert, ein Vertriebskonzept oder Sendevertrag sind Voraussetzung - wobei auch Filme gefördert werden können, die eigens für Internetplattformen produziert werden.

Seit 2014 flossen 672.500 Euro an Förderung, höchstens 80.000 Euro gibt es pro Projekt. Selbst an österreichischen Maßstäben gemessen ist das nicht viel - die Filmfirmen lassen aber trotzdem viel Geld im Land. Für jeden investierten Filmeuro bleiben vier Euro im Land, so Kulturreferent Christian Benger (ÖVP). Der direkte Effekt betrage 2,789 Mio. Euro. Dazu kämen Imagebilder von Kärnten, die um die Welt gehen.

Filmschaffende: Szene noch sehr überschaubar

Auch momentan ist Kärnten wieder Filmland. Gedreht wird „Erika, Weltmeister“ über Erich Schinegger, der als Skifahrerin von Erfolg zu Erfolg fuhr. Insgesamt 160 Filmschaffende gibt es im Land, der harte Kern besteht nur aus etwa 20 Unternehmen. Aber: „Es ist eine Szene im Land entstanden, für uns ist es extrem wichtig, Filmschaffende auch im Land zu haben“, so Produzent Klaus Graf, der angesichts der nötigen Vorlaufzeit von zwei Jahren für jede Produktion mit einem großen Ansturm an Einreichungen in der Zukunft rechnet. Auch an der Uni sei das Interesse am Selber-Filmen wieder stark im Kommen, sagte der Obmann der CFC-Förderbeirates Arno Russegger.

Ein Wermutstropfen aus Sicht der Filmschaffenden? Dass es keine Serie wie das einst vielgeschmähte aber überaus erfolgreiche „Schloss am Wörthersee“ mehr in Kärnten gibt.