Silvesterraketen: Anzeigen flattern ins Haus

Die raketenreiche Silvesternacht dürfte einige Kärntner noch teuer zu stehen kommen. All jenen, die trotz Verbotes Feuerwerksraketen gezündet haben und angezeigt wurden, drohen Strafen. Versicherungsleistungen könnten entfallen.

Vom kärntenweiten Raketen-Verbot, das wegen anhaltender Trockenheit ausgerufen wurde, war in den meisten Gegenden nichts zu bemerken. In Heiligenblut, auf der Turrach und am Nassfeld kam es zu Wiesen- und Böschungsbränden. In Ferlach fing eine Hausfassade Feuer - mehr dazu in Pizzeria zum zweiten Mal in Brand.

Unfälle: Versicherungsleistung könnte ausbleiben

Mit Anzeigen und Verwaltungsstrafen müssen auch jene rechnen, die widerrechtlich Raketen gezündet und sich dabei verletzt haben. Bei Unfällen mit pyrotechnischen Gegenständen wurden in der Silvesternacht drei Menschen schwer verletzt - mehr dazu in Drei Verletzte durch Silvesterraketen.

Zu den gesundheitlichen Folgen kommen also finanzielle. Die Verwaltungsstrafe kann bis zu 3.600 Euro betragen. Dionisio: „Es könnte die Versicherungsleistung ausbleiben und zu Verwaltungsstrafen kommen. Aber die Polizei will nicht der Spaßverderber sein.“

In Villach etwas ruhiger als in Klagenfurt

Auch in den Städten war es verboten, Raketen anzufeuern. Dass sich nicht alle haben daran gehalten haben, war allerdings ebenfalls nicht zu überhören. Presse-Sprecher Rainer Dionisio: „Die subjektive Wahrnehmung meiner Kollegen lautet: In Villach gab es etwas weniger Silvesterknallerei als in Klagenfurt, wo man keinen Unterschied zu den Jahren zuvor gemerkt hat.“

Die Gesellschaft sei auf Gebote und Verbote aufgebaut, an die man sich halten solle, so Dionisio. „Die Polizei kann auch nicht hinter jeder Stopptafel einen Polizisten hinstellen. In der Silvesternacht haben sich offenbar Viele nicht daran gehalten.“

Daten werden nun ausgewertet

Noch gibt es keinen Überblick, wie viele Anzeigen kärntenweit eingegangen sind, auch die Bezirkshauptmannschaften haben urlaubsbedingt die Daten noch nicht ausgewertet. Aber es habe in ganz Kärnten Anzeigen gegeben, wo Nachbarn die Polizei darauf aufmerksam gemacht hätten, dass - trotz des Verbotes - geschossen werde. Dionisio: „Es ist sicher für jeden nachvollziehbar, dass es nicht möglich ist, jeder Anzeige nachzugehen.“

Scheider fordert künftig „Feuerwerkszone“

Klagenfurts Vizebürgermeister Christian Scheider (FPÖ) teilte in einer Aussendung mit, dass in Zukunft eine entsprechende Silvesterraketen-Verordnung so gestaltet werden müsse, dass ein Rahmen für die Auslebung der Silvestertradition geschaffen werde: „Die Einhaltung eines generellen Verbots ist in Wahrheit nicht zu kontrollieren und somit kontraproduktiv.“

Auch die zusätzliche Feinstaubbelastung durch Feuerwerkskörper hätte mit einer zeitlich und räumlich begrenzten „Feuerwerkszone“ eingedämmt werden können.

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