50 Hektar Spiegeleis am Weißensee

Europas größte Natureislauffläche, der Kärntner Weißensee, ist ab Samstag zum Eislauf freigegeben. 50 Hektar Spiegeleis stehen für die Eisläufer zur Verfügung. Alle anderen Seen bleiben für den Eislauf weiter gesperrt.

Der Weißensee in Oberkärnten liegt auf 930 Meter Seehöhe und gilt als die größte regelmäßig zufrierende, präparierte Natureisfläche Europas. Er ist seit Jahrzehnten nicht nur Ziel von tausenden Hobbyeisläufern sondern auch von internationalen Spitzeneisschnellläufern, vor allem aus den Niederlanden.

Donnerstagvormittag fiel nach einer neuerlichen Überprüfung die Entscheidung: Ab kommenden Samstag ist das Eislaufen am Weißensee wieder möglich. Und zwar auf 50 Hektar Spiegeleis, sagte Eismeister Norbert Jank vom Eislaufverein Wörthersee. Acht bis 13 Zentimeter dick war die Eisschicht am Donnerstag. Da es laut Prognosen kalt bleiben soll, rechnet Jank damit, dass das Eis in den kommenden Tagen zehn bis 15 Zentimeter dick sein wird.

Weißensee Eislauf freigegeben

Andreas Holzfeind

Erste Testfahrten auf dem Weißensee

Das frühe Eislaufen am Weißensee wurde heuer durch die kalten Nächte der letzten Tage möglich. Ein kalter Wind habe das Übrige dazu geleistet, so Jank. Das Eis sei sehr kompakt: „Das ist Kerneis, das so genannte schwarze Eis.“

Elf Städte Tour Weißensee

ORF/Archiv

Das Eis wird zur Überprüfung angebohrt

Alle anderen Seen bleiben gesperrt

Der Eislaufverein Wörtherssee betreut in Kärnten auch den Aichwaldsee, Hörzendorfer See, Längsee, Rauschelesee, Silbersee, Lendkanal und den Wörthersee. Derzeit sind alle sieben Eislaufflächen noch gesperrt. Am Weißensee hofft man nun, dass es keinen Föhneinbruch gibt, damit das Eisvergnügen möglichst lange erhalten bleibt.

Am Weißensee wird seit 1989 jährlich im Jänner auch die Alternative Elf-Städte-Tour der überwiegend niederländischen Eisschnellläufer veranstaltet. Tausende Eissportler sorgen dann rund um den Weißensee für klingelnde Kassen. Traditionell waren die Niederländer auf ihren Grachten beim Königslauf 200 Kilometer weit durch elf Städte unterwegs. Weil die Grachten nicht mehr zufrieren, profitieren der Weißensee und damit die gesamte Region.

Wetterstation am See

Um die Qualität des Eises optimal einschätzen zu können und einen sicheren Eislaufbetrieb im gesamten Winter zu gewährleisten, unterstützt die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) bereits zum fünften Mal die Veranstalter der Eislaufbewerbe und den Tourismusverband Weißensee mit Wettervorhersagen und einer Wetterstation am See.

„Die Wetterstation steht am Ufer und nicht mehr direkt am Eis", sagt ZAMG-Meteorologe Gerhard Hohenwarter, „da wir beim Rekordschneefall am 31. Jänner 2014 gesehen haben, wie stark das Gewicht von Neuschnee die Eisfläche ins Wasser drücken kann. Damals wären die Messgeräte beinahe völlig versunken. Heuer haben wir im See ein 25 Meter langes Messkabel mit Temperatursensoren verlegt." Sobald der Weißensee zugefroren ist, ändert sich hier das Kleinklima. Dann ist es im Bereich des Sees um zwei bis drei Grad kälter als im Ort, der nur etwa 10 bis 15m höher liegt