Wahrzeichen „Goldene Gans“ gestohlen

Die Goldene Gans, eines der Wahrzeichen von Klagenfurt, ist verschwunden. Ursprünglich waren die Mieter des Hauses davon ausgegangen, dass die Statue restauriert wird. Wie sich nun herausstellte, wurde sie gestohlen.

Die Goldene Gans zierte in vier Metern Höhe die Fassade des ältesten Hauses von Klagenfurt am Alten Platz. Laut der Mieterin eines Geschäfts im Haus war die Gans schon vor zwei Wochen verschwunden. Die Mieterin ging davon aus, dass die Goldstatue restauriert werde. Wie eine Nachfrage beim Hauseigentümer nun ergab, wird die Gans allerdings nicht restauriert, sondern wurde gestohlen.

Goldene Gans Klagenfurt verschwunden

ORF

Die älteste Aufzeichnung über das Haus datiert aus dem Jahr 1489. Damals hieß es noch „das Haus bei der Burk”, es wurde von Kaiser Friedrich III. der Stadt geschenkt. Angeblich war dieser Bau auch das älteste Rathaus der Stadt. Von Beginn des 17. Jahrhunderts bis 1877 diente es als Stadthaus der Freiherren von Dietrichstein. Die Goldenen Gans thront seit 1892 auf dem Haus, bis dahin war sie nur im Museum zu bewundern.

Appell an Dieb oder Finder

Hausbesitzer Christian Kos, der seine Arztpraxis im Haus hat, appelliert an die Diebe oder einen etwaigen Finder, die Gans zurückzubringen. Er würde sich auch erkenntlich zeigen, sagte er zum ORF. Die Gans sei überdies gar nicht aus Gold sondern aus Messing, für einen Dieb habe sie nur den reinen Metallwert. Er habe am Dienstag Anzeige gegen Unbekannt erstattet, so Kos.

Goldene Gans Klagenfurt verschwunden

ORF/Iris Hofmeister

In der Mitte des Eingangsportales fehlt nun die Gans

Die Sage von der Goldenen Gans

Die Sage von der „Goldenen Gans“ erzählt von einem Mann mit drei Söhnen. Allen drei Söhnen begegnete im Wald ein alter Mann, der sie bat, ihr Essen mit ihm zu teilen. Nur der jüngste Sohn, Dummling genannt, war bereit, sein karges Mahl zu teilen, zur Belohnung bekam er die Goldene Gans. In einem Wirtshaus wollten die drei Töchter des Wirtes eine der goldenen Federn stehlen - und blieben an der Gans hängen. Mit Gans und den daran hängenden Frauen verließ der junge Mann das Wirtshaus. Bald vergrößerte sich die Gruppe um einen Pfarrer und zwei Bauern.

In einer naheliegenden Stadt herrschte ein König, dessen Tochter stets traurig war. Der König versprach ihre Hand demjenigen, der sie zum Lachen bringen konnte. Als die Königstochter den Dummling und die an der Gans klebende Gruppe sah, lachte sie herzlich. Noch einige Prüfungen des Königs musste der Dummling bestehen, bis er schließlich die Königstochter zur Frau bekam und später König wurde.