Neuebuehnevillach verurteilt rechte Störaktion

Die neuebuehnevillach hat am Dienstag die Störaktion einer Gruppe Rechtsextremer am vergangenen Samstag verurteilt. Als das Stück „Die Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek gezeigt wurde, wurden Theaterbesucher fotografiert, ausgelacht und „belehrt“.

Am Samstag fand in der neuebuehnevillach (nbv) eine der 18 Aufführungen des Stücks „Die Schutzbefohlenen“ von Elfriede Jelinek statt. Darin spielen auch drei Asylberechtigte mit. Nach Ende der ausverkauften Vorstellung wurden die Zuschauer von einer knapp 20-köpfigen Gruppe von rechtsextremen Identitären vor dem Theaterausgang erwartet. Die Gruppe stand hinter einem großen Transparent mit der Aufschrift „HEUCHLER“. Die Theaterbesucher wurden beim Verlassen des Theaters fotografiert, gefilmt, ausgelacht und „belehrt“, so die Aussendung der nbv.

Identitäre neue bühne villach Jelinek

nbv

„Gefährliche Form der Polarisierung“

Außerdem wurden die vor dem Theater in einem Wandregal aufgelegten Werbeflyer und Theaterjournale entwendet. Das Theater erstattete am Montag Anzeige. In der Stellungnahme der Bühne hieß es, man beziehe im Leitbild und in der Auswahl der Stücke und Produktionen seit vielen Jahren eine Position für Menschlichkeit und gelingendes Miteinander. Man lege ein „klares Bekenntnis für Menschenrecht und freie Meinungsäußerung“ ab. Der Vorfall, bei dem Theaterbesucher verhöhnt wurden, sei aber streng zu verurteilen. Die Bühne „bedauert diese gefährlichen Formen der Entfremdung, Verfeindung und Polarisierung“.

Pressefoto mit arabischer Schrift

Neue Bühne Villach

Das Pressefoto der nbv zum Jelinek-Stück

Bereits bei der Aufführung von Jelineks Stück in Wien kam es zu einem Auftritt der Identitären - mehr dazu in Jelinek-Stück mit Flüchtlingen an der nbv. Sie kündigten damals weitere Störaktionen an.