Wörthersee-Seilbahnpläne präsentiert

Am Montag ist die Machbarkeitsstudie für das Seilbahnprojekt über den Wörthersee in der Regierungssitzung präsentiert worden. Zahlen wurden keine genannt. Die Regierung war angetan, es gebe aber viele Zweifel in der Bevölkerung.

Schon in den 1940er-Jahren gab es erste Pläne für eine Seilbahn über den Wörthersee. Das jetzige Projekt sieht eine Schwebebahn in der Länge von mehr als zwei Kilometern vor und führt vom Strandbad Pörtschach bis zum Pyramidenkogel auf der anderen Seite des Sees. Karl Grossmann ist Unternehmer am Wörthersee und Sprecher des Projekts. Er bezeichnet es als „eine kühne Vision“.

Maßnahmenpaket für Ganzjahrestourismus

Am Montag präsentierte er den Regierungsmitgliedern die Machbarkeitsstudie zu diesem Projekt. Die Seilbahn soll aber nur ein Teil davon sein. Mit einem Bündel voller Ideen wolle man den Ganzjahrestourismus am Wörthersee ausbauen und gleichzeitig 1.000 Arbeitsplätze schaffen, sagte Grossmann. Neben der Seilbahn über den See ist eine Genussmeile in Pörtschach, ein Erlebnispark beim Pyramidenkogel, samt neuer Angebote beim Turm selbst, und eine attraktivere Wörtherseeschifffahrt geplant. Das Genussland Kärnten soll Produkte im Ort anbieten. Außer dem Seilbahnhersteller, der Firma Doppelmayer, soll es weitere private Investoren geben. Namen fielen aber nicht. Der Regierung wurde aber versichert, die Finanzierung sei nicht das große Problem. Ob und wie das Land das Projekt unterstützen werde, hänge nun von der Planung ab.

Bürgermeister positiv

Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden, Karl Dovjak (SPÖ) von Keutschach und Silvia Häusl-Benz (ÖVP) von Pörtschach waren bei der der Projektpräsentation dabei. Beide stehen den Ideen positiv gegenüber. Dovjak bezeichnet die Pläne als touristisch interessant. Häusl-Benz sagte, man müsse jeder Idee eine Chance geben.

„Sehr professionelle Präsentation“

Die Koalition lobte die Präsentation des so genannten „Kärnten Parks“ als sehr professionell, Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) zeigte sich inhaltlich überrascht. Er bremste aber, nun müssten alle Studien zusammengefasst und von Beamten alle nötigen Voraussetzungen geprüft werden. Zumal es in der Bevölkerung Bedenken gebe, denn die Pläne seien gewagt. Nun müssen die Betreiber Zweifel zerstreuen. Es müsse aber ohne Vorbehalte geprüft und Kosten ermittelt werden, dazu die rechtlichen Auflagen.

Rolf Holub (Grüne) sagte, er sehe Problempunkte beim Naturschutz aber auch bei Akzeptanz in der Bevölkerung. Viele sehen das kritisch und er rate zu Bürgerbefragungen und Bürgerinformation. ÖVP-Landesrat Christian Benger, der mit einer Wirtschaftsdelegation auf dem Weg nach China ist, wurde von Sebastian Schuschnig vertreten. Er sagte, er fände Vision gut und man sollte groß denken. Das Ganze aber unter der Prämisse, dass es wirtschaftlich und machbar sein.

Köfer: 50 Millionen rund um See investieren

Die meisten Regierungsmitglieder zeigten sich abwartend bis positiv gestimmt. Landesrat Gernot Darmann: „Ich bin sehr, sehr interessiert, was die Details ergeben werden und ich habe heute einmal angemerkt, dass die Präsentation sehr interessant war. Es müssen aber noch entscheidungsrelevante Grundlagen im Detail erarbeitet und uns übermittelt werden. Erst dann können wir sagen, was hier machbar ist und was nicht.“

Ähnlich argumentierte Landesrat Gerhard Köfer (Team Kärnten): „Wir schauen uns das jetzt aus sehr positiv, kritischer Distanz an, was an echten Zahlen, Daten und Fakten vorgelegt wird. Diese werden wir dann letztendlich bewerten.“ 50 Millionen Euro sollen rund um den See investiert werden, sagte Köfer nach der Regierungssitzung.

BZÖ: Mit Naturschutz in Einklang bringen

Das BZÖ steht dem Bau einer Seilbahn grundsätzlich positiv gegenüber, hieß es am Montag in einer Aussendung. Nur wenn ein Projekt auf sicherem Fundament stehe, sei dessen Umsetzung überhaupt möglich, so Willi Korak. Da sei die Machbarkeitsstudie der erste wichtige Schritt. Es müsse schaffbar sein, dass unter Einbindung aller Wörtherseegemeinden, Vertretern des Natur- und Landschaftsschutzes sowie Anrainern ein tragfähiges Konzept entwickelt werde, so Korak.

Der Klagenfurter Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl (Liste Jandl) sagte am Abend in einer Aussendung, auch die Landeshauptstadt solle sich an dem Projekt beteiligen. So könne eine „nostalgische Strassenbahn“ das Klagenfurter Strandbad mit Pörtschach verbinden, sagte Jandl.

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