Kritisierte Mieterhöhungen teils abgewendet

Die Mieten von 13.400 gemeinnützigen Wohnungen in Kärnten werden im kommenden Jahr steigen, allerdings geringer als ursprünglich befürchtet. Mit durchschnittlich fünf Euro Mehrkosten pro Monat müssen Mieter nun rechnen.

Laut Statistik Austria sind die Mieten in Kärnten im Ländervergleich die zweitgünstigsten nach dem Burgenland. Zwischen 2012 und 2015 stiegen sie um durchschnittlich 8,3 Prozent, weniger als im Österreich-Schnitt. Mit dem Erhaltungs- und Verbesserungsbeitrag beim Mietpreis sollen notwendige Sanierungen in gemeinnützigen Wohnanlagen finanziert werden - von der Heizung bis zu neuen Böden. Bisher stieg der Erhaltungsbeitrag mit dem elften und 21. Jahr sprunghaft, jetzt erhöht er sich früher und in kleineren Schritten. Der Höchstsatz liegt nun statt bisher bei 1,71 Euro bei zwei Euro pro Quadratmeter und Monat.

Einigung auf Kompromiss

Die gemeinnützigen Wohnbauträger in Kärnten werden diesen Höchstsatz aber nicht ausnützen, das wurde nun mit dem Land bei einem runden Tisch als Kompromiss ausgehandelt. Die Wohnbauträger wollen mit Beginn des neuen Jahres monatlich maximal 1,77 Euro verrechnen, eine Erhöhung von sechs Cent. Das bedeutet bei einer älteren 80-Quadratmeter-Wohnung knapp fünf Euro Mehrkosten pro Monat.

Schaunig: Keine drastischen Kostensprünge

Mit dem Kompromiss werde sichergestellt, dass es für Mieter keine drastischen Kostensprünge gibt, sagte Wohnbaureferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Die Wohnbaugesellschaften BUWOG und ESG beteiligten sich nicht am runden Tisch.

Kritik an dem ausgehandelten Kompromiss kam von der FPÖ. Er betreffe nur einen Teil der Mieter und lasse den Wohnbaugenossenschaften genug Spielraum für weitere Mietpreiserhöhungen, so FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz: „Ziel muss die Reparatur der Gesetzesnovelle sein, die die Einhebung der hohen Erhaltungs- und Verbesserungsbeitäge derzeit möglich macht.“ Auch vom Team Kärnten kam Kritik. Die SPÖ habe einst im Wahlkampf eine Senkung der Mietkosten versprochen. Jetzt keine weiteren drastischen Erhöhungen als Erfolg zu verkaufen sei mehr als eine Verhöhnung der Mieter, so Obmann Gerhard Klocker und Landesrat Gerhard Köfer.

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