Ernteausfälle: Schnaps könnte knapp werden

Bis zu 80 Prozent der Obsternte fiel heuer in Kärnten durch Unwetter aus, das merken auch die heimischen Schnaps- und Mostproduzenten. Es könnte vor allem beim Schnaps zu Engpässen kommen.

Der plötzliche Frost Ende April sorgte beim Obst teilweise für Totalausfälle, die Preise stiegen. Auch die Vorräte aus dem Vorjahr gehen zu Ende - mehr dazu in Obsternte fällt vielfach aus. Betroffen sind auch die 500 obstverarbeitenden Betriebe in Kärnten.

Während die Mostproduzenten Obst zukaufen dürfen, ist dies beim Schnaps per Gesetz nicht erlaubt. Es könnte also zu Engpässen kommen, sagt Siegfried Quendler, der Leiter des Obst und Weinbauzentrums St. Andrä. Einige Betriebe hätten aber noch Schnapsreserven, von denen sie nun zerren könnten. Dass Schnaps nun teurer wird, bezweifelt Quendler. Man wolle schließlich die Kunden nicht vergraulen und werde wohl bis zur nächsten Ernte durchtauchen können.

„Fremdobst“ muss deklariert werden

Für die Most- und Apfelsaftproduktion darf zwar zugekauft werden. Es muss allerdings auf den Flaschen deklariert werden, wenn nicht Kärntner Obst verwendet wird. „Wo Kärnten drauf steht, muss Kärnten drinnen sein“, so Quendler. Aber auch in diesem Bereich könne es zu Engpässen kommen. Für die Betriebe seien die Ernteausfälle jedenfalls nicht leicht. „Das kann für manche Betriebe wirtschaftlich eng werden“, sagt Quendler. Nun hofft man auf eine gute Ernte im nächsten Jahr: Die Ansätze auf den heimischen Obstbäumen seien vielversprechend, sagt Quendler.

Auch in Vorarlberg kämpfen Schnapsbrenner und Mosthersteller mit der schlechten Ernte. Vor allem die miserable Ernte der Williams-Birnen hat enorme Auswirkungen auf die Produktion - mehr dazu in Schnapsbrenner leiden unter schlechter Ernte (vorarlberg.ORF.at)

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