Krankenkasse zahlt nun Blutzucker-Sensoren

Seit einigen Wochen übernimmt die Kärntner Gebietskrankenkasse für Diabetiker die Kosten für die sensorische Blutzuckermessung ohne Nadelstich. Alle zwei Wochen müssen die Sensoren gewechselt werden, das kostet pro Jahr rund 1.500 Euro.

Der Sensor wird auf den Oberarm geklebt, eine winzige Nadel ragt in die Haut. Automatisch misst der Sensor einmal pro Minute den Blutzuckerspiegel. Kurt Possnig, leitender Arzt der Gebietskrankenkasse, sagte, es betreffe vor allem insulinpflichtige Typ-I-Diabetiker, die meist seit vielen Jahren Diabetes haben und eine spezielle intensive Insulintherapie anwenden.

Blutzuckermessgerät GKK Diabetes

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Das Pieksen hat ein Ende

Tausch alle zwei Wochen

Da der 60 Euro teure Sensor alle zwei Wochen getauscht werden muss, fallen jährliche Kosten von 1.500 Euro an, die die Kassen jetzt übernehmen. Die Kraigerin Brigitte Spendier verwendet die neue Technik schon, kaufte sie aber vor einem Jahr selbst. Sie erspart sich täglich bis zu sieben Nadelstiche in die Fingerspitzen zur Blutabnahme und damit taube Fingerkuppen.

Blutzuckermessgerät GKK Diabetes

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Mit einem Lesegerät, das aussieht wie ein kleines Handy fährt sie über den Sensor am Arm: „Am Anfang war es ein Fremdkörper und man greift immer wieder hin. Jetzt stört es mich überhaupt nicht mehr.“ Die Daten werden übertragen. Man sieht den aktuellen Blutzuckerwert mit 20 bis 30 Minuten verzögert zur bisherigen Blutmessung. An einer Kurve erkennt man, wie der Blutzuckerspiegel im Lauf der Zeit bei verschiedenen Tätigkeiten schwankt.

Blutzuckermessgerät GKK Diabetes

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Das Lesegerät zeigt den Blutzuckerwert an und liefert auch tägliche Kurven

Schwimmen mit Sensor möglich

Sport wie Schwimmen beeinträchtigt den Sensor nicht, nur in der Sauna könnte er sich ablösen. Ab und zu muss man trotz der neuen Technik zurück zur Nadel, so Possnig: „Ein Problem ist der Tag, an dem der Sensor angelegt wird. In den ersten Stunden muss man ggf. mit dem Fingerstich nachkontrollieren. Der Sensor braucht einige Stunden, um korrekt zu messen.“ Wer noch ein Kontingent alter Teststreifen hat muss diese erst verbrauchen, bis die Kasse den elektronischen Ersatz genehmigt.