Gute Ernte, schlechte Preise

2016 war für die Kärntner Bauern ein wirtschaftlich hartes Jahr trotz guter Ernten. Aufgrund der weltweiten Überproduktion bei Getreide und Mais steht die Landwirtschaft unter einem großen Preisdruck. Kleinbetriebe stehen mit Konzernen in Konkurrenz.

Auf dem Weltmarkt werden zum vierten Mal in Folge Rekordernten - etwa bei Mais und Sojabohnen - eingefahren. Das wirke sich auf den Preis aus, was die Bauern - vor allem in der konventionellen Landwirtschaft - schmerzlich zu spüren bekommen. Die Preise auf dem Weltmarkt sind am Sinken, beim Weizen wurde ein Zehn-Jahres-Tief erreicht, auch beim Mais müssen Einbußen hingenommen werden.

Markus Tschischej von der Landwirtschaftskammer: „Für Futterweizen war heuer lediglich ein Preis von 135 bis maximal 140 Euro je Tonne zu erzielen. Letztes Jahr waren wir noch bei 165 Euro. Da sieht man ganz deutlich den Preisdruck. Heuer hat lediglich die Sojabohne das Preisniveau des letzten Jahres um die 350 Euro in etwa halten können.“

Erholung für Schweine-, Rinder- und Milchbauern

Mit Erfolg wird in Kärnten mittlerweile der Ölkürbis angebaut. Etwas entspannt habe sich die Situation bei der Schweine- und Rindermast. Den Milchbauern hilft eine rückwirkende Preiserhöhung von 1,7 Cent pro Liter. Bei der Kärntner Milch wurde mittlerweile eine rückwirkende Preiserhöhung von 1,7 Cent pro Liter erzielt.

Aus pflanzenbaulicher Sicht würden Bodenschädlinge - wie der Maiswurzelbohrer - eine Herausforderung darstellen. Hier helfe nur die konsequente Fruchtfolge. Aber auch Neophyten - wie Erdmandelgras oder der Knöterich - verursachen Probleme.

Fusionen führen zu Machtkonzentration

Schwierige Bedingungen würden auch durch Fusionen geschaffen. Künftig werden mit Bayer-Monsanto mit einem Jahresumsatz von 25,5 Milliarden Dollar und Syngenta-ChemChina mit 13 Milliarden Dollar Umsatz nur noch zwei Riesenkonzerne den Weltmarktpreis für Pflanzenschutzmittel und beim Saatgut bestimmen.

Das sei laut Tschischej eine enorme Machtkonzentration: „Die Konzerne haben sich zusammengeschlossen. Ihre Strategen haben natürlich eines im Sinn: Den Umsatz in die Höhe zu treiben. Speziell für die Randkulturen wird es dann relativ schwierig.“ Vor für ein relativ kleines Land wie Österreich sei es schwierig, Lösungswege zu finden, so Tschischej.

Zehn Mio. Euro Frost- und Hagelschäden

Daneben habe auch das Wetter den Kärntner Bauern heuer zum Teil übel mitgespielt. Frost und Hagel betreffend sei man bei den Ernten mit einem blauen Auge davongekommen. Der späte Frost im Frühjahr ließ zunächst große Ernteeinbußen befürchten. Insgesamt belaufen sich die Frost- und Hagelschäden auf zehn Millionen Euro. In allen Kärntner Bezirken waren - neben Mais und Getreide - auch Obst und Wein betroffen.

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