Asyl: Kaiser will Zentren für Problemfälle

Vor der Konferenz der Flüchtlingsreferenten am Mittwoch in Graz hat LH Peter Kaiser (SPÖ) seine Forderung nach neuen Betreuungsformen bekräftigt. Problemfälle unter unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sollten in eigenen Einrichtungen untergebracht werden.

In Graz findet kommenden Mittwoch die nächste Konferenz der Flüchtlingsreferenten der Bundesländer statt. Bei der Konferenz der Landesflüchtlingsreferenten geht es unter anderem um eine Verwaltungsvereinfachung und Vereinheitlichung der Grundversorgung. Weitere Themen sind die Ausweitung von gemeinnützigen Beschäftigungsmöglichkeiten für Asylwerber und die Ermöglichung von Arbeitstrainings und Praktika bei interessierten Unternehmen.

Zentren für auffällige Jugendliche

Bereits vor zwei Wochen forderte Flüchtlingsreferent Kaiser Zentren für problematische Asylfälle - mehr dazu in Kaiser will Zentren für problematische Asylfälle. Im Vorfeld der Konferenz bekräftigte Kaiser diese Forderung am Samstag erneut. Bei dem Treffen will er das Innenministerium auffordern, „für immer wieder verhaltensauffällige und zu Gewalt neigende unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ eigene Betreuungseinrichtungen zu schaffen. Diese sollen, so Kaiser in einer Aussendung, mit medizinischem und psychologischem Fachpersonal ausgestattet sein.

“Es häufen sich die Meldungen über tatsächliche und vermeintliche Übergriffe durch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die dann in Folge der medialen Berichterstattung zu immer breiterer Verunsicherung, steigendem Misstrauen und zunehmendem Schüren von Vorurteilen führen”, so Kaiser. Durch eigene Betreuungseinrichtungen könne Bevölkerung und „auch die überwiegende Mehrheit der völlig unproblematischen jungen Flüchtlinge“ geschützt und ein friedliches Miteinander gesichert werden.

Datenblatt soll Betreuung erleichtern

Weiters fordert Kaiser vom Ministerium, dass Flüchtlingen bei der Überstellung von Traiskirchen in die Bundesländer ein Datenblatt mitgegeben wird. Darauf sollen alle „für eine entsprechende Betreuung“ notwendigen Informationen festhalten sein, etwa Gesundheitszustand, Auffälligkeiten und Traumata. Damit wüssten die Betreuer von Anfang an, mit wem und mit welchen Problemen sie es zu tun bekommen und so könnten viele mögliche Probleme präventiv abgewendet werden.

FPÖ-Obmann Gernot Darmann sagte in einer Aussendung dazu, Problemfälle, die zur Gefahr werden, hätten in Kärnten nichts verloren. Es gehe nicht nur um minderjährige, sondern generell um Problemfälle unter den Asylwerbern, so Darmann. Die Verlegung von einem Ort an den anderen und ihnen medizinische und psychologische Betreuung zukommen zu lassen, sei falsch.

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