Wenig Arbeit für Asylwerber

Während Flüchtlinge in Kärnten auf einen positiven Asylbescheid warten, dürfen sie nur gemeinnützige Tätigkeiten machen. Doch nur wenige Gemeinden sind bereit, den Asylwerbern diese Möglichkeit zu bieten.

Wie lassen sich Asylwerber in den Arbeitsprozess integrieren? Diese Frage zeigt schnell die gesetzliche Grenzen auf. Oft müssen Flüchtlinge bis zu zwei Jahre auf einen positiven Asylbescheid warten. In dieser Zeit dürfen Asylwerber laut Bundesgesetz 110 Euro im Monat bei gemeinnützigen Arbeiten in Gemeinden verdienen.

Asylwerber in Gemeinden

ORF

Asylwerber aus Afghanistan arbeiten in St. Andrä

Acht Gemeinden beschäftigen Asylwerber

Es gebe zwar keine Berichts- oder Meldepflicht für Gemeinden, die Asylwerber beschäftigen, heißt es vom Land. Doch laut offiziellen Aufzeichnungen, würden nur acht der insgesamt 132 Kärntner Gemeinden Asylwerber beschäftigen. Das Model sieht für diese Beschäftigung einen begrenzten Zeitraum, mit einem klar festgelegten Stundensatz vor, erklärte Robert Astner, der Amtsleiter der Stadtgemeinde Sankt Andrä im Lavanttal.

Die Asylwerber seien während der Zeit ihrer Beschäftigung unfallversichert, sagte Astner: „Das Beschäftigungsmodell ist so aufgebaut, dass wir einen Turnus haben. Alle zwei Wochen kommen vier Personen, die dürfen wegen der gesetzlichen Vorgaben nur sehr kurzfristig bei uns arbeiten. Deswegen beschäftigen wir sie von Montag bis Mittwoch von 6.00 Uhr bis 12.00 Uhr und das zwei Wochen lang, dann ist der erste Turnus vorbei und es kommen mit dem zweiten Turnus neue Personen.“

Keine Konkurrenz für heimische Betriebe

Bundesweit geregelt sei auch, dass das Stundenausmaß nicht überschritten werden dürfe sagte Astner, damit nicht gewerblichen Betrieben Konkurrenz gemacht wird. 3,20 Euro beträgt der Stundenlohn, den die Gemeinde für diese gemeinnützigen Tätigkeiten zahlen könne: „Wir setzen die Asylwerber vorwiegen für unsere Park- und Freizeitanlage ein. Im innerstädtischen Bereich werden sie für einfache Reinigungstätigkeiten eingesetzt.“

Die Asylwerber, die in St. Andrä arbeiten, kommen von der Flüchtlingensunterkunft in der Ortschaft Lamm, auf 1.100 Meter Seehöhe. Wieviele Asylwerber hier genau untergebracht sind, will Betreiber Herbert Quendler nicht sagen. Er bestätigte aber den großen Andrang auf diese Aushilfsjobs. Die Männer, die aus den Krisenländern kommen, wollen nach monatelangem Warten auf ihren Asylbscheid einfach eine Beschäftigung haben: „Wir legen eine Liste auf, und jeder, der Lust hat, trägt sich in diese Liste ein. Wir gehen nach dem Prinzip vor, wer am längsten bei uns ist, kommt als Erster dran. Wir bräuchten für unsere Asylwerber mehr Stunden in der Gemeinde St. Andrä. Das Interesse ist enorm.“

Auch Brückl beschäftigt Asylwerber

Und auch der Bürgermeister von Brückl, Burhard Trummer, hat sich entschlossen, ab Montag Asylwerber in seiner Gemeinde zu beschäftigen. Er sagte, er wolle den Menschen eine Chance zur Integration geben. Von Seiten der Bevölkerung werde das sehr gut angenommen, sagte Trummer. Das Um und Auf für den Abbau von Vorurteilen sei ein transparenter Umgang mit den Flüchtlingen.

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