Kaiser will Zentren für problematische Asylfälle

Vor einer Woche haben drei Burschen im Asylheim Görtschach eine Sozialpädagogin in ihrem Büro eingesperrt und bedroht. Landeshauptmann Peter Kaiser fordert nun vom Bund die Schaffung eigener Betreuungszentren für problematische Fälle.

155 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leben derzeit neben dem Heim in Görtschach in vier weiteren Betreuungseinrichtungen des Landes. Mit den meisten gebe es keine Probleme, heißt es. Als Rädelsführer im oben genannten Fall gilt ein 17 Jahre alter Afghane. Die beiden anderen beteiligten Burschen sind 12 und 13 Jahre alt - mehr dazu in Asylwerber sperrten Betreuerin ein.

17-Jähriger „Rädelsführer“ wurde verlegt

Der 17-jährige Afghane sei mittlerweile von Görtschach in eine andere Einrichtung verlegt worden, sagte Flüchtlingsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser. Damit hoffen Behörden und Heimbetreiber, dass wieder Ruhe einkehrt. Der Fall des Burschen zeige aber, „dass wir für besonders verhaltensauffällige minderjährige unbegleitete Flüchtlinge besondere Einrichtungen mit psychotherapeutischer Traumabekämpfung benötigen. Das müssen kleine Einheiten mit einem größeren Betreuungsschlüssel sein, damit wir diese 95 Prozent sich normal verhaltenden und integrierbaren auch vor diesen Rädelsführern schützen."

Das Thema soll auch bei der nächsten Flüchtlingsreferentenkonferenz Ende September in Graz zur Sprache kommen.

Kaiser: Krankengeschichten transparent machen

Außerdem verlangt Kaiser, dass die Krankengeschichten und Traumabefunde, die bei der Erstaufnahme erhoben werden, „auch dorthin gelangen, wo die Menschen dann untergebracht werden“. Damit solle gewähleistet werden, so Kaiser, „dass der ganze Alltag vernünftig abläuft“ und die Verantwortlichen und Betreuer auch rechtszeitig alle notwendigen Vorkehrungen treffen könnten.

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