HCB: Erste Klagen eingebracht

Zwei Jahre nach Bekanntwerden des HCB-Umweltskanals im Görtschitztal hat der Wiener Anwalt Wolfang List wie angekündigt zwei Klagen am Wiener Gericht eingebracht. Zwei Waldbesitzer sollen durch HCB geschädigt worden sein.

Darin fordern zwei Kärntner Forstbetriebe von der Republik Österreich, Landeshauptmann Peter Kaiser, Donau Chemie AG und Zementwerk Wietersdorfer vorerst 2,7 Millionen Euro Schadenersatz. Schäden sollen durch die Pilz tötende Wirkung von HCB entstanden sein, die Symbiose zwischen Pilzen und Bäumen sei schwer geschädigt worden. Die Proben seien zweifach analysiert worden, darunter auch vom Bundesinstitut in Seibersdorf. Die Kläger argumentieren, ihr Wald sei nun um etwa 20 Prozent weniger wert, er werde sich wegen der HCB-Belastung weniger gut entwickeln und anfälliger für Schädlinge sein.

Klage: Republik verantwortlich

Laut Klagsschrift sei die Republik für die Untätigkeit und das rechtswidrige Handeln der Kärntner Behörden rund um die Freisetzung des Umweltgiftes HCB verantwortlich gewesen. Die Genannten bestreiten die Vorwürfe. Ursprünglich war eine Sammelklage geplant, von dieser wurde aber Abstand genommen - mehr dazu in HCB: Doch keine 150-Millionen-Euro-Klage.

Laut List gehe man Schritt für Schritt vor, um das Risiko zu streuen und nicht auf einen Richter „ein Riesending“ festzulegen. Die Klagen werden laut „Kleiner Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) vom AdvoFin finanziert, der Prozessfinanzierer ist dann auch erfolgsbeteiligt.

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