465.000 Besucher am Villacher Kirchtag

Der Villacher Kirchtagsverein zieht eine positive Bilanz der heurigen Brauchtumswoche: 465.000 Besucher aus dem In- und Ausland wurden gezählt. Der Umsatz dürfte um die 25 Mio. Euro betragen. Auch das Sicherheitskonzept habe sich bewährt.

Besonders am Samstag, dem eigentlichen Kirchtag, seien viele Gäste aus dem benachbarten Italien und Slowenien in die Draustadt gekommen, sagt Johann Presslinger, Geschäftsführer des Villacher Kirchtagsvereins: „Am Freitag waren es vielleicht etwas weniger. Das schlechte Wetter am Nachmittag hat einige abgeschreckt, den Weg nach Villach auf sich zu nehmen.“

Letztendlich habe der Regen dann aber der Feierstimmung unter den Gästen am Kirchtagsgelände keinen Abbruch getan. Alleine beim traditionellen Trachtenumzug waren Teilnehmer aus sieben Nationen dabei. Auch der „Nachkirchtag“ am Sonntag, früher traditionell der Kinderkirchtag, lockte zahlreiche Besucher an.

25 Millionen Euro für die Wirtschaft

Eine erste Bilanz aus wirtschaftlicher Sicht falle positiv aus. Genaue Zahlen würden im Laufe der kommenden Woche vorliegen, kündigte Presslinger an. Im Rahmen eines Maturaprojekts führten Schüler der Villacher Handelsakademie, unter der Anleitung eines Meinungsforschers, eine Umfrage durch. Eine erste Auswertung habe ergeben, dass der erwartete Umsatz mehr als 25 Millionen Euro betrage. Er könnte vielleicht sogar überschritten worden sein, sagte der Kirchtags-Geschäftsführer. Nicht nur die Standbetreiber und Schausteller, auch der Handel in Villach würde von der Großveranstaltung profitieren.

Sicherheit Großveranstaltungen Kirchtag Villach Hauptplatz

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Erhöhte Polizeipräsenz zeigte Wirkung

Am Sonntagvormittag kam es im Bereich des Bahnhofs zu einer Rauferei: Vier laut Polizei stark alkoholisierte Männer gerieten aneinander und wälzten sich am Boden. Als Polizisten die Männer aufforderten, das Gelände zu verlassen, wurde ein 52 Jahre alter Mann aggressiv. Die Polizei nahm ihn fest, er wurde ins Polizeigefangenenhaus gebracht.

Abgesehen von diesem Zwischenfall und einigen Körperverletzungen habe sich das Sicherheitskonzept bewährt, sagte Presslinger. Die erhöhte Polizeipräsenz - vor allem an den Eingängen - habe Wirkung gezeigt und das Sicherheitsgefühl unter den Kirchtagsbesuchern erhöht. Die Beamten wurden von Polizisten in Zivil und italienischen Sicherheitsorganen unterstützt - mehr dazu in Villacher Kirchtag: Kooperation mit Commissari.

Comissari am Villacher Kirchtag

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Italienisches Polizeiauto am Villacher Kirchtagsgelände.

Presslinger: „Wir haben schon seit Jahren ein sehr gut funktionierendes Sicherheitskonzept. Man kann zwar nie alles planen. Aber wir waren sehr gut vorbereitet und es hat Gott sei Dank keine Situation gegeben, wo wir Sorgen haben hätten müssen. Es war ein friedliches Fest.“

Auch eine erste Nachbesprechung mit den Blaulichtorganisationen habe gezeigt, dass es „ruhig wie nie“ gewesen sei. Im Mittelpunkt stehe ohnehin das Völkerverbindende und Gemeinsame, sagte Presslinger. Das Sicherheitskonzept soll auch im nächsten Jahr wieder angewandt werden.